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Carlos Castaneda: „Die Reise nach Ixtlan“ und einige weitere Titel. Diese Bücher haben nur auf den ersten Blick nichts mit Meditation und Buddhismus zu tun. Es geht um Berichte, die aus Notizen einer schamanischen Lehrzeit hervorgegangen sind. Wer wirklich wissen will, ob unsere Welt so ist, wie es scheint, der sollte diese Bücher lesen. Unglaublich Vieles sieht für mich wie eine Illustration der buddhistischen Lehren aus.

Techniken

Was da beschrieben wird ist etwas, das ich unmittelbar in meinem Leben anwenden kann. Dafür muss ich gar nicht in andere Welten einsteigen.

Der Tod als Ratgeber

Ich lebe anders, wenn ich mir vorstelle, dass der Tod immer auf meiner linken Schulter sitzt. Immer. Und eines Tages, das kann in einer Stunde sein oder in dreißig Jahren, wird er mich berühren.

Ohne Furcht und ohne Hoffnung

Wenn ich etwas ändern will, dann brauche ich Geduld und Beharrungsvermögen und eine gewisse Grundeinstellung. Handele konsequent und stehe zu deiner Entscheidung! Knüpfe keine große Hoffnung daran und bedauere sie nicht. Ohne Furcht und ohne Hoffnung.

Was hindert mich, frei zu sein?

Ich halte mich für den Nabel der Welt. Immerzu bin ich damit beschäftigt, mein Ego zu verteidigen, unaufhörlich suche ich nach Partnern, nach Anerkennung, nach Liebe und Geborgenheit. Ich meine, zu wenig bekommen zu haben und ungerecht behandelt geworden zu sein. Deshalb kann ich von allem nicht genug bekommen. Es sind nicht nur Gedanken. Ich folge Befehlen meiner Sozialisation. Durch meinen permanenten inneren Dialog halte ich meine Wahrnehmung der Welt aufrecht.

Innerlich leer werden

Erst wenn ich innerlich leer werde, kann ich direkt wahrnehmen, wie es wirklich ist, ohne einen Filter, ohne ein Interpretationssystem, ohne Konditionierung.

Ein Mittel mich nicht mehr von meinen Prägungen, Ängsten und Konditionierungen knechten zu lassen heißt hier Rekapitulation: Ich erlebe jeden Augenblick des eigenen Lebens vor meinem geistigen Augen wieder, um mit der Vergangenheit endgültig abzuschließen.

Ich versuche, die eigene Wichtigkeit abzulegen. Dazu gehört, meine ganz persönliche Geschichte auszulöschen – mich für meine Umwelt sozusagen aufzulösen und unsichtbar zu werden.

Weiter wird eine zentrale Technik beschrieben, die einem Meditierendem sehr bekannt vorkommt und die „den inneren Dialog abstellen“ heißt. Das Ergebnis ist ein ganz natürliches Stadium, in dem keine Gedanken mehr sind – vollkommene innere Stille. Ich halte die bekannte Welt an. Das ist sozusagen der Nullpunkt, von dem aus ich die Welt neu erschaffen kann.

Die Welt ist traumgleich

Was Castaneda beschreibt klingt wie Science fiction. Vielleicht ist es das sogar. Aber meine Vorstellung davon, wie unsere Welt ist, wird doch arg erschüttert. Das kann sich niemand einfach nur ausdenken.

Zentral scheint mir die Erkenntnis, dass diese unsere Welt gelernt und traumgleich ist. Ich meine immer, dass nur das existiert, was ich wahrnehme und kenne. Doch wenn meine Welt gelernt ist, dann kann ich wohl auch eine andere Welt lernen.

Da wird in allen Details und in kleinen Schritten beschrieben, wie diese anderen Welten zu erreichen und wie sie beschaffen sind. Da wird auf einmal ganz plausibel, dass es andere Welten, Bereiche, Höllen und Paradiese geben könnte.

Reihenfolge der Bücher

Castanedas Bücher folgen weder einer zeitlichen noch einer sachlichen Logik. Jedes wirkt für sich abgeschlossen. Und dann kommt wieder etwas völlig Neues. Für den Leser, der nicht nur an einem literarischen Genuss interessiert ist, empfehle ich, mit „Die Reise nach Ixtlan“ zu beginnen. „Die Kunst des Träumens“ beschreibt andere Welten. Letztlich ergeben nur alle Bände zusammen ein vollständiges Bild, wobei die letzten zwei oder drei meines Erachtens entbehrlich sind.