Barmherzigkeit. Ein tibetisches Rollbild des Avalokiteshvara

Barmherzigkeit. Wenn es uns schlecht geht, können wir Avalokiteshvara um Hilfe zu bitten. Er ist das Mitgefühls sämtlicher Buddhas aller Zeiten in Person. Er schließt niemals die Augen, damit er sofort eingreifen kann, wenn Leid geschieht. Mit so einem Bild kann ich mir Mitgefühl viel besser vorstellen. Ich kann mich da hinsetzen und Mitgefühl erfahren und mit mir wird allen Wesen geholfen, die Unterstützung brauchen.

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Was können wir tun, wenn es uns schlecht geht? Eine Möglichkeit ist, Avalokiteshvara um Hilfe zu bitten. Wer ist Avalokiteshvara? Er ist das Mitgefühls sämtlicher Buddhas aller Zeiten in Person. Wie können wir uns seine Hilfe vorstellen? Man kann ihn sich als konkret existierende Persönlichkeiten vorstellen. Wir können ihn auch als Symbol für Mitgefühl sehen. Egal, was wir letztendlich für wahr halten: Mit so einem Bild kann ich mir Mitgefühl viel besser vorstellen. Ich kann mich hinsetzen und mir vorstellen, wie ich Mitgefühl erfahre und alle Wesen, die dessen bedürfen.

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Auf dem Thangka sehen wir Avalokiteshvara in seiner vierarmigen Erscheinungsform. Da ist so viel hilfreiche Symbolik. Er thront in vollem Lotossitz auf einem Lotos, der sich über einem Teich erhebt. Der volle Lotossitz bedeutet die Kombination von Mitleid und Leere. Wie der Lotus erhebt sich auch Avalokiteshvara mitten in der Welt, um alle Wesen von ihrem Leiden zu befreien. Sein Körper ist strahlend weiß und kristallklar, frei von allen Befleckungen. Dass er nur ein Gesicht hat bedeutet die Gleichheit aller Dinge. Sein Lächeln zeigt seine grenzenlose Barmherzigkeit und Güte. Mit seinen großen offenen Augen sieht er alle Wesen, die Hilfe brauchen. Er schließt niemals die Augen, damit er sofort eingreifen kann, wenn Leid geschieht.

Seine kostbaren Schmuckstücke symbolisieren die Tugenden eines Weltenherrschers und stehen auch für diese unsere Welt. Er wird diese materielle Welt nicht verlassen, bevor nicht alle Wesen befreit sind. Seine seidenen und mit Gold bestickte Gewänder sind Ausdruck seiner Sanftmut. Mit dem Haupthändepaar vor seiner Brust zeigt er, dass er alle Lebewesen achtet und ruft mit ihnen die Buddhas um Hilfe. In den Händen hält er einen blauen Kristall als Zeichen der Weisheit. Das zweite Händepaar ist nach außen geöffnet. Die rechte Hand hält eine Mala mit 108 Perlen als Sinnbild ewigen Mitleids, die linke eine rote Lotusblüte, die die Reinheit des Herzens bedeutet.

Man sagt, dass aus zwei Tränen von Avalokiteshvara zwei weitere Wesen entstanden sind, nämlich die grüne und die weiße Tara. Die kümmern sich um alle Notfälle. Die grüne Tara hat ein Bein angewinkelt, damit sie sofort aufspringen kann und zur Stelle ist, wenn es eine Not zu lindern gilt. Auf diesem Thangka befinden sie sich oben links und rechts.

Zwischen den Taras weilt Amitabha, der Buddha des grenzenlosen Lichts. Amitabha, Avalokiteshvara und Buddha Shakyamuni sind die selbe Person auf unterschiedlichen Daseinsebenen.

Zu Füßen des großen Bodhisattva erkennen wir Manjusri mit seinem Schwert, mit dem er jede Unwissenheit durchschneidet. Auf der anderen Seite wacht Vajrapani in einer Flammenaureole, die zornvolle Manifestation von Vajrasattva, des Buddhas der Reinigung und der Heilung.

Avalokiteshvara bedeutet „der, der die Welt sieht“ oder auch „der die Klagen der leidenden Lebewesen hört“. Er wurde zunächst in Indien verehrt und kam als Chenrezig nach Tibet. Von dort ist er als Frau unter dem Namen Guanyin weiter gezogen nach China und unter dem Namen Kannon nach Japan gekommen.

Wer ist nun dieser Avalokiteshvara? Er ist kein Buddha, sondern ein Bodhisattva, also ein Wesen, das als Erleuchteter ins Nirvana gehen könnte, aber geschworen hat, erst dann durch dieses Tor zu gehen, bis er allen Wesen geholfen hat, vor ihm Erleuchtung zu erlangen. Das ist wohl der bombastischste Akt der Barmherzigkeit, der denkmöglich ist. Und bei diesem Wesen ist es gar nicht anders denkbar, denn er ist die Verkörperung der Barmherzigkeit. Er beinhaltet diese Eigenschaft, die natürlich alle Buddhas und Bodhisattva besitzen, exemplarisch. Er ist die Barmherzigkeit und das Mitgefühls sämtlicher Buddhas aller Zeiten in Person.

Er ist deshalb wirklich gut als Meditationsgegenstand geeignet. Und wenn man Hilfe braucht oder sich eine Hilfe für jemanden anderes wünscht, dann kann man sich an ihn wenden.

Avalokiteshvara kann man sich als konkret existierende Persönlichkeit vorstellen, die in einem Zwischenreich lebt, dem reinen Land Potala. Wir können sie als Symbol für Mitgefühl ansehen. Und wir können fest daran glauben, dass dieser Bodhisattva die konzentrierte Zusammenfassung allen Mitgefühls ist.

Egal, was wir letztendlich für wahr halten: Mit so einem Bild kann ich mir Mitgefühl viel besser vorstellen. Es ist nicht mehr ein Abstraktum. Ich kann mich da hinsetzen und Mitgefühl erfahren und mit mir wird allen Wesen geholfen, die Unterstützung brauchen.

Schon das Aussprechen seines Namens lindert das Leiden der fühlenden Wesen. Sein Mantra, mit dem er jederzeit gerufen werden kann, ist Om Mani Padma Hung. Die Tibeter verwenden die Fassung Om Mani Peme Hum. Diese Silben helfen, allen Schwierigkeiten und letztlich dem leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten zu entkommen.

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