Bildmeditation: Wie Bilder die Meditation unterstützen

Bildmeditation – Abbildungen können den Geist als Meditationsgegenstand an einer Stelle halten sein und sie können die Meditation inspirieren. Als visuelle Lebewesen brauchen unsere Vorstellungen Bilder. Abbildungen sind ein legitimes und oft hilfreiches Hilfsmittel der Meditation. Soll man mit Bildern arbeiten oder nicht? In den Religionen hat es immer wieder eine Diskussion gegeben, ob Bilder hilfreich sind oder nicht. Gott ist kein alter bärtiger Mann. Doch die Menschen wollen Vorstellungen.

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Abbildungen können die Meditation auf zwei Arten unterstützen:

Einerseits können sie direkt als Meditationsgegenstand in der Bildmeditation dienen.

Und zweitens können sie die Meditation inspirieren.

Abbildungen als Meditationsgegenstand

Viele Bilder sind als Meditationsgegenstand geeignet – letztlich alles, was dich inspiriert und deinen Geist an einer Stelle zu halten vermag.

Es gibt aus geometrischen Formen aufgebaute farbige Bilder aus Indien, die besonders als Mittel der Bildmeditation geschaffen wurden. Sie heißen Yantras und sind ein visuelles Pendant zu den Mantras. Beide repräsentieren heilige Wesenheiten.

Weshalb überhaupt Bilder in der Meditation?

Was ist der Vorzug von Abbildungen? Menschen sind visuelle Lebewesen; der Gesichtssinn ist unser wesentlicher Sinn. Und unsere Vorstellungen laufen über Bilder. Wenn wir uns weit und ausgedehnt und geräumig vorstellen, dann erscheinen Bilder vom Himmel oder vom Meer in unserem Geist. Und wenn wir uns stabil und unerschütterlich vorstellen wollen, dann hilft das Bild eines gewaltigen Bergs. So können uns Bilder bei der Bildmeditation unterstützen.

Einfach nur schöne Bilder und Gegenstände

Eine Kategorie von Abbildungen sind einfach nur schöne Fotos – Bilder, die der Inspiration dienen, die schön sind, die gute Laune verbreiten.

Stell dir vor, du hattest ein besonderes meditatives Erlebnis. Dann könnte dir die Abbildung des Ortes, an dem du dieses Erlebnis hattest, helfen, es zu reproduzieren. Oder es könnten Vorstellungen sein, die wir mit einem gewaltigen Baum, bestimmten Tieren, dem Himmel, dem Meer oder einem riesiger Berg verbinden. Das kann durch Abbildungen transportiert werden und die Meditation unterstützen.

Bilder von Wesenheiten

Gott ist kein alter bärtiger Mann. Doch die Menschen wollen Vorstellungen. Schließlich ist Gott selbst in der Form von Christus Mensch geworden – also auch darstellbar, sagten Christen.

Abbildungen können an verehrte Menschen erinnern und damit inspirieren. Dass gilt für viele Religionen. Es gibt unzählige Abbildungen von Religionsstifter, von Göttern und Heiligen, die an sie und ihre Taten erinnern. Jedes einzelne dieser Bilder und Statuen kann inspirieren und zum Gegenstand von Verehrung werden.

Es gibt Fotos von Meistern im Zustand tiefer Meditation. Allein durch Betrachtung eines solchen Fotos kann man vergleichsweise leicht in einen ähnlichen Zustand gelangen – fast so, als wären die Meister direkt vor mir und würden mich in der Meditation begleiten.

In Indien und Tibet gibt es auch eine Tradition, nach der eine Abbildung für einen Meister steht. Sie gilt nicht nur als Abbildung und als Erinnerung; sie kann sogar für den Meister selbst stehen.

Manche Bilder stehen nicht nur für die jeweilige Wesenheiten selbst, sondern verkörpern wie Symbole bestimmte Eigenschaften. Viele der klassischen christlichen Heiligen werden mit bestimmten Bereichen verbunden. Sie sind Schutzpatrone von Bergleuten oder Reisenden. Tibetische Wesenheiten stehen etwa für Mitgefühl oder Heilung oder langes Leben.

Sind Bilder selbst Gegenstand von Verehrung?

Wenn ein Bild verehrt wird, dann wird ja nicht das Bild selbst verehrt, sondern der darin Abgebildete.

Manche Gegenstände und Bilder sind aber so eng mit bemerkenswerten Menschen verbunden oder so lange verehrt worden, dass sie selbst etwas von dieser Kraft der Gebete und Verehrung angenommen haben.

Ein alter Streit: Soll man mit Bildern arbeiten?

Soll man mit Bildern arbeiten oder nicht? In den Religionen hat es immer wieder eine Diskussion gegeben, ob Bilder hilfreich sind oder nicht.

Es gab Bilderstürmer – Ikonoklasten. Sie haben die Verehrung von Bildern als Götzendienst angesehen und als Ablenkung von der richtigen Frömmigkeit. Gott ist unermesslich. Und damit auch jenseits von Beschreibung und Vorstellungskraft. Deshalb sei es sinnlos, ihn darstellen zu wollen. Oder auch: Einiges ist so heilig, dass es nicht dargestellt werden darf.

Bilder sind für die Meditation nicht notwendig aber hilfreich

Meditation ist ein Geisteszustand. Als solcher ist er von Bildern unabhängig. Du kannst mit geschlossenen Augen meditieren und auch indem du auf eine weiße unstrukturierte Wand schaust.

Es gibt wunderbare Orte für die Meditation. Ich denke an Bergseiten mit einem unendlich weiten Blick in den Himmel und bis zu unendlichen Horizont und immer weiter. So ein Ort und Blick führen dich fast von selbst in einen meditativen Zustand. Dort meditiere mit offenen Augen – sogar mit weit offenen. Da sind keine besonderen Bilder notwendig.

Aber wenn du zu Hause meditierst, hast du halt nicht diesen Blick. Da kann ein Bild helfen. Es kann dir den gleichen Eindruck vermitteln.

Ich schlage vor, es ganz pragmatisch zu sehen. Wenn dir Abbildungen helfen, dann verwende sie. Wenn nicht, dann lass es bleiben. Sie sind jedenfalls ein legitimes und oft hilfreiches Hilfsmittel.

Hier findest du alle bisherigen Tipps zur Meditation:

https://www.raumfuermeditation.de/meditation-tipps/

Das ist die Startseite zum “Raum für Meditation”:

https://www.raumfuermeditation.de/

Das ist die Seite mit den Abbildungen:

https://www.raumfuermeditation.de/zur-ruhe-kommen/

Das ist der Beitrag zu den Meditationsobjekten:

https://www.raumfuermeditation.de/meditation-fokus/

 

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