Buddhismus Wahrheit. Wo kommt das Leiden her? Buddha behauptet, es kommt nicht aus heiterem Himmel und zufällig. Schau dir deine vergangenen Taten an und du wirst wissen, was dir in Zukunft geschieht.
Wo kommt das Leiden her? Es scheint keine einleuchtende Erklärung zu geben. Manchmal taucht Leiden auf wie Regen und Donner aus heiterem Himmel. Und manchmal sieht das so aus, als würde es den einen treffen und den anderen nicht. Rein nach Zufallsauswahl. Weshalb wird der eine krank und der andere nicht? Und die ganzen Unterschiede zwischen den Menschen. Da rackert sich der ein ab, tut dies und das und kommt doch nicht voran und dem anderen fällt es in den Schoß. Es gibt so viel Ungerechtigkeit.
Buddha behauptet, das Leiden komme eben nicht aus heiterem Himmel und zufällig. Schau dir deine vergangenen Taten an und du wirst wissen, was dir in Zukunft geschieht. Da wird so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit unterstellt. Und wenn man den Zusammenhang nicht gleich sehen kann, dann muss es eine Verbindung zu früheren Taten geben, vielleicht in einem anderen früheren Leben. Das wäre der Karma-Gedanke. Buddhismus Wahrheit.
Der hat auf jeden Fall etwas Tröstliches. Manchmal ist der Zusammenhang aber viel offensichtlicher. Wenn man ständig raucht, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man Lungenkrebs bekommt. Und wenn man versucht, ein liebenswerter freundlicher Mensch zu werden, dann werden einem auf die Dauer auch die Menschen viel freundlicher entgegen kommen. Das zumindest kann man – wenigstens theoretisch – sofort einsehen. Es tatsächlich in die Praxis umsetzen ist freilich viel schwieriger.
Und die Behauptung, dass Leiden aus Anhaftung und Gier entsteht, ist auch nicht ganz unplausibel. Wenn ich etwas unbedingt haben oder auch gerade nicht haben will, dann kann dadurch Leid entstehen. Wenn ich dieses Wollen gar nicht erst habe, dann kann zumindest dieses Leid nicht entstehen. Das ist der Trick der Mönche und Asketen. Deshalb hat der Buddha das wohl auch als eine gute Möglichkeit propagiert.
Das führt zu dem Gedanken, dass Leid auch viel mit der eigenen Einstellung zu tun hat. Zwei Menschen brechen sich ein Bein. Der eine Mensch ist verzweifelt und hadert mit der Welt. Der andere freut sich, dass er nun eine Zeitlang Ruhe hat und einfach im Bett liegen darf, ohne dass jemand etwas von ihm will.
Und Erwartungen, Verlangen, Wünsche, Hoffnung und Furcht können zu Leid führen. Weil Hoffnungen sich oft nicht erfüllen. Und Furcht ist direkt ein Leiden. Deshalb: Ohne Furcht und ohne Hoffnung. Kann man wenigstens mal versuchen. Dann ist alles frisch und es geschieht, wie es geschieht und ich bin weder überrascht noch enttäuscht.
Es geht aber nicht darum, keinerlei Wünsche zu haben. Auch da kommt es darauf an, wie ich damit umgehe. Wenn ich einen Wunsch habe und mir den bewusst mache, dann kann ich nach seiner Verwirklichung trachten. Und vielleicht gelingt mir das auch.
Und ich kann sehen, welche Schritte dafür notwendig sind und mich daran machen, diese Schritte abzuarbeiten. Wenn es mir nicht gelingt, dann schaue ich mir bewusst an, wie ich mich damit fühle. Bin ich enttäuscht? Oder stelle ich einfach fest: Es geht objektiv nicht. Oder: In diesem Schritt ist es nicht gelungen. Ich versuche es noch einmal oder auf einem anderen Weg.
Oder auch: Ich lasse den Wunsch los. Ich verfolge das Ziel zwar weiter, hafte aber nicht an. Das Anhaften macht die Sache schwierig.
Ein Trick ist zu wollen, was man hat und nicht etwas, das man nicht hat.
Es geht also wieder einmal darum, dass ich die Welt nicht so sehe, wie sie ist, sondern so wie ich sie haben möchte. Ich mach die Augen vor der Wirklichkeit zu. Ich wünsche und träume und will nicht sehen, was tatsächlich ist – jetzt.
Buddhismus Wahrheit.