Chinesisches Gedicht. Kalligraphie „Meeresbrise“

Chinesisches Gedicht.Da ist Melancholie und traurige Einsamkeit, Heimweh und die Sehnsucht nach lieben Menschen. Für die Meditation ist das Wort „weit“ ein Schlüssel. Ich lasse meinen Geist über alle Grenzen hinweg weit werden, bis er an nichts mehr haftet und leer wird.

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Diese Hängerolle zeigt 5 Schriftzeichen in einem dynamischen, aber noch lesbaren Stil. Da werden Stimmungen angesprochen, vermittelt durch wenige Worte. Es handelt sich um ein Zitat aus einem alten Gedicht.

Das Meer

 Der Wind

Seewind, Meeresbrise. Da kann ich mir vorstellen, auf einem Schiff zu stehen und zu reisen.

ein, Eins

Wildgans

Wildgänse ziehen im Herbst und im Frühjahr. Das hat etwas Unbeständiges. Und gleichzeitig auch etwas immer Wiederkehrendes. Jedes Frühjahr und jeden Herbst fliegen sie erneut.

Da ist immer etwas freudige Aufregung, wenn ich die geordnet über mir ziehenden Gänse sehe und höre. Und etwas Wehmut.

eine Wildgans

Eine Wildgans – allein. Das Bild einer einzelnen Gans, die allein gelassen oder auch eingesperrt ist und nicht mitfliegen kann. Da ist die Sehnsucht nach Freiheit und nach der Ferne. Jemand, der an einen Ort gebannt ist, schaut diesen frei fliegenden Tieren nach. Da ist Melancholie und traurige Einsamkeit, Heimweh und die Sehnsucht nach lieben Menschen.

fern, weit weg, weit

Das passt ins Bild. Der Traum von der Ferne und erträumte Freiheit. Ich versetze mich in eine ferne Welt, um wenigstens gedanklich aus meiner gegenwärtigen Lage auszubrechen. Ich tauche in die Weite ein und vergesse.

Das Gedicht

Das ist ein Zitat aus einem längeren Gedicht des Poeten Li Bai aus der chinesischen Tang-Dynastie des achten Jahrhunderts.

Diese Zeichen transportieren verhaltene Stimmungen:

Ein Mann reist im Herbst nach Osten. Der Himmel ist klar und vom Meer her bläst ein frischer Wind. Er denkt an eine einsame Wildgans, die über das endlose Meer fliegt. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Er fürchtet, dass er sich im Nebel und in der Dunkelheit verirren könnte. Der Mond wird uns verbinden, denn er ist derselbe, den du siehst, auch wenn wir so weit voneinander entfernt sind.

Was kann ich daraus für die Meditation lernen?

Da fallen mir drei Punkte ein:

Der Wind bewegt sich hierhin und dorthin, wie unser Geist. Ich sollte mich in meinen Gedanken und Gefühlen nicht verirren. Die Meditation kann mir helfen, wieder zu mir zu finden

Emotionen entstehen. Ich könnte lernen, sie nicht mehr so wichtig zu nehmen. In der Meditation kann ich sie los lassen. Ohne Gedanken sind auch keine Emotionen möglich.

Das Wort „weit“ ist ein Schlüsselwort für die Meditation. Ich lasse meinen Geist über alle Grenzen hinweg weit werden, bis er an nichts mehr haftet und leer wird.

Über die Kalligraphie

Zeit: Showa ( 1926 – 1982 ).

Über den Kalligraphen habe ich nichts herausgefunden.

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Diese Kalligraphie und viele weitere sind auch in einem Buch enthalten und kommentiert:

ZEN + NICHT-ZEN. Gedanken zu ostasiatischen Kalligraphien

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