Es ist alles da. Wie finde ich die Wahrheit?

Es ist alles da. Das große Ziel der spirituellen Suche ist die Wahrheit, so wie sie tatsächlich ist. Es ist nicht immer offensichtlich, was wahr ist. Patanjali sagt, wahres Wissen kann man nur auf einem von drei Wegen erreichen.

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Das große Ziel der spirituellen Suche ist die Wahrheit, so wie sie tatsächlich ist – nicht irgendeine Wahrheit, sondern die letztendliche, absolute Wahrheit.

Ich lasse mich gern von Patanjali inspirieren, dem Weisen aus dem alten Indien. Er sagt, wahres Wissen kann man nur auf einem von drei Wegen erreichen. Das sind: unmittelbare eigene Erfahrung, logische Schlüsse und Hinweise von Menschen, die selbst diese Erfahrung gemacht haben.

Es ist nicht immer offensichtlich, was wahr ist. Das ist wie in einem Kriminalfall. Wer war der Mörder? Weshalb hat er das getan? Stimmt das, was er sagt, was die Zeugen sagen? Wie passen die Indizien zusammen?

Wer die Wahrheit wirklich wissen will, der muss suchen, forschen, sich umhören, Thesen aufstellen und wieder verwerfe, Zeugen befragen, graben, umgraben und schauen, was ans Licht kommt. Das, was augenscheinlich ist, muss nicht wirklich die Wahrheit sein.

Selbst suchen

Ich muss die Wahrheit selbst finden und für mich lebendig machen und erleben.

Andere können nur den Finger auf den Mond richten. Den Mond anschauen muss du schon selbst. Und zwischendurch werde ich festhängen, vor eine Wand laufen, verzweifelt sein.

Glaubensgemeinschaft

Ich werde auf dem Weg vermutlich auf eine Glaubensgemeinschaft treffen. Das kann eine der ganz großen sein mit vielen Millionen Anhängern oder auch eine ganz kleine.

Es gibt Gemeinschaften, die behaupten von sich, die Wahrheit ganz genau zu kennen. So als ob sie die Wahrheit für sich allein gepachtet hätten, verkünden sie, die allein seligmachende Wahrheit zu besitzen.

Organisierte Religionen sind für den Suchenden ein Fluch und ein Segen. Sie sind ein Gefäß, in dem ich mich bewegen kann und wenn ich darin bin, bewegen muss. Das grenzt mich ein und es schützt mich.

Weil diese Gemeinschaften behaupten, sie seien der Weg und die Wahrheit, muss ich selbst nicht mehr forschen. Es ist ja schon alles da – ein Weg, den vielleicht schon sehr viele Menschen gegangen sind. Ich kann einfach alles übernehmen.

Insbesondere bei den in unserer Kultur so hoch gelobten Buchreligionen spielt der Glaube eine entscheidende Rolle.

Ohne zu glauben können wir nicht leben. Wir können nicht wirklich alles selbst nachprüfen.

Milliarden von Menschen glauben. Bedenklich finde ich, wenn eine Gemeinschaft Behauptungen aufgestellt, die nicht weiter hinterfragt werden dürfen. Die Antwort auf fast alle Fragen: Das steht in unserem Buch.

Wohl jede Religion hat verschiedene Ebenen. Es gibt immer eine platte untere Ebene mit Dogmen und Glaubenssätzen. So etwas braucht es offenbar für Menschen, die selbst nicht forschen wollen.

Und es gibt eine höhere Ebene. Dort bin ich wahrscheinlich besser aufgehoben, wenn ich auf der Suche nach der Wahrheit bin.

Es gibt nur eine Wahrheit, der man sich freilich auf unterschiedlichen Wegen nähern kann. Die Wahrheit selbst ist jenseits aller Verkleidungen – sozusagen nackt. In den großen organisierten Religionen gibt es Menschen, die mit oder trotz der einengenden Vorgaben die Wahrheit gefunden haben.

Ich liebe und bewundere Meister Eckehard. Er hat sicher die Wahrheit – im christlichen Gewandt – erkannt. Und es gibt im Islam Sufis und andere, die auf ihrem Weg die Wahrheit erreicht haben. Und so viele in Indien und anderswo.

Wie finde ich heraus, ob diese Leute mich weiter bringen? Das geht nur durch Versuch und Irrtum. Vielleicht muss ich einiges ausprobieren, um wirklich etwas zu finden.

Einzelne Menschen

Ich kann mich einem Menschen anvertrauen. Dem sieht man nicht auf den ersten Blick an, wo er steht – egal, wie vergeistigt er dreinschaut.

Es gibt die glühenden und überzeugten Anhänger. Können die mehr als schwärmen und Büchertipps geben?

Und dann gibt es Priester und Geistliche. Die haben studiert und unglaublich viel gelesen. Ist das lebendiges und erlebtes Wissen oder ist das totes Gerede?

Das sind oft Menschen, die sich vielleicht ihr ganzes Leben mit den richtigen Fragen beschäftigt haben. Vielleicht haben sie Übungen hinter sich, die zu echten Erfahrungen führen. Da gibt es sehr interessante Gesprächspartner. Fragt ihnen ein Loch in den Bauch.

Wenn ich einen Menschen treffe, der für mich so aussieht, als kenne er die Wahrheit, dann wird es spannend. Denn dann muss ich vertrauen. Das sieht ziemlich ähnlich aus wie glauben. Aber anders geht es nicht. Vielleicht dauert es 10 Jahre, bis ich auf diesem Weg Klarheit habe.

Glücklich die Schüler, die Lehrer finden, die die Wahrheit aus eigener Anschauung kennen und mich auch noch dahin führen können, dass auch ich sie selbst und unmittelbar erfahren kann.

Instrumente

Wenn ich die Wahrheit wissen will, jenseits von Glaubenssätzen, dann komme ich um Methoden und Instrumente nicht herum. Das aus meiner Sicht wichtigste Instrument ist die Meditation – und es gibt weitere wie Rituale, Gesänge, Tänze, Rezitationen. Da geht es darum, selbst und unabhängig zu sehen, wie es letztendlich ist. Dann brauche ich keinen Glauben mehr. Aber es ist sehr hilfreich, Menschen und Gemeinschaften zu kennen, die mir auf diesem direkten Weg helfen.

   Hier geht’s zu den Tipps zur Meditation:

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  Die Verse des Patanjali:

      https://www.raumfuermeditation.de/meditation-herkunft/

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