Das Göttliche übersteigt die menschliche Dimension und ist für uns kaum erfassbar. Die Menschen und Religionen haben darauf auf zwei unterschiedliche Arten reagiert. Entweder haben sie sich geweigert, sich das Göttliche in einer Form vorzustellen oder sie haben es umgekehrt gerade in eine Form gegossen, um es so begreifbarer und erfassbarer zu machen.
Diese Strömungen hat es in vielen Religionen gegeben. Im Christentum gab es Bilderstürmer, die alle religiösen Kunstwerke vernichtet und Bewegungen, die umgekehrt diese Gegenstände geradezu als heilig und verehrungswürdig angesehen haben.
Es ist eben schwierig, sich etwas vorzustellen, das man sich nicht vorstellen kann.
Im nächsten Schritt lohnt es sich, über den Charakter der dargestellten Wesenheiten nachzudenken. Den Menschen, die das Göttliche bildlich darstellen, wissen auch, dass Gott weder männlich noch weiblich ist, dass er keine vier Arme und drei Gesichter hat. Das sind Symbole. Die vielen Arme und Hände können das vielfältige Helfen und Kümmern symbolisieren, drei Köpfe und viele Augen können dafür stehen, dass alles gesehen wird. Im Buddhismus gibt es übrigens die Vorstellung von einem allmächtigen Gott nicht und der Hinduismus kennt Richtungen, die sich das Göttliche formlos vorstellen. Es lohnt sich immer, etwas tiefer zu graben.