Geschäftigkeit. Tut mal gar nichts! Lasst alles so wie es ist. Es muss gar nichts getan werden. Es geht um etwas, das wir schon immer haben, aber immer übersehen. Die große Stille in uns. „Tiefgründiger, profunder Frieden ohne Komplexität, nicht zusammengesetzte Leerheit“, sagte Buddha, als er die Erleuchtung erlangte.
Ich sage jetzt mal das Gegenteil von dem, was sonst immer gesagt wird: Tut mal gar nichts! Lasst alles so wie es ist. Verändert nichts. Lasst los. Es muss gar nichts getan werden. Denn: Es ist alles schon da.
Aber Obacht! Es ist sehr subtil, was ich sagen möchte. Es geht nicht um dösen, schlafen, einfach abhängen. Nein. Es geht um etwas, das wir schon immer haben, aber immer übersehen. Die große Stille in uns. Um das, was immer da ist und sich nie verändert.
Noch mal in kleinen Häppchen:
Wir meinen immer, wir müssen etwas tun. Wir begnügen uns nicht damit, wie es ist. Wir müssen immer überall dran rum zupfen. Wir müssen effizient sein. Wir optimieren. Wir wollen gut und immer besser sein. Wir können uns einen Zustand gar nicht vorstellen, der nicht mit Tun verbunden ist.
Wenn wir hören: gar nichts tun, dann denken wir an gemütlich im Sessel hängen, Musik hören, Bier trinken, spazieren gehen, fernsehen, telefonieren, in der Stadt shoppen.
So gehen wir auch an die Meditation heran: Wir können uns nicht vorstellen, dass wir in der Meditation nichts tun müssen.
Wir meditieren aus irgendeinem Grund – sei es, um mal ruhig im Kopf zu werden oder zum Wohl aller fühlenden Wesen. Wir bemühen uns, uns nicht ablenken zu lassen. Deshalb verwenden wir einen Fokus – unseren Atem oder eine Kerzenflamme. Schaut euch an, was da in euch geschieht. Da sollen doch keine Gedanken sein. Also müssen wir sie unterdrücken. Und still und heimlich freuen wir uns, wenn das gelungen ist.
Ja, das gehört alles dazu. Doch darum geht es letztlich gar nicht. Der Kern, um den es geht, wird so letztlich verpasst.
Jetzt wird es richtig schwierig. Wir sollen das Nichttun lernen. Mein Gott, wie sollen wir das denn machen? Wir können uns vorstellen, wie es geht, etwas zu tun. Aber wie sollen wir denn das Nichttun tun?
Worum es geht, ist diese immerwährende Stille ganz tief in uns – unsere innerste Natur, die immer unverändert ist. Um sie zu finden, muss man genau so werden, nämlich auch ganz still.
Wir müssen lernen, nichts zu tun, die Dinge so sein zu lassen, wie sie schon sind. Wir sind schon da. Das ist schwer zu verstehen. Das Problem ist nicht, irgendwo hin zu kommen, sondern zu sehen, dass wir so beschäftigt sind, dass wir es nicht sehen können.
Gar nichts tun? So einfach ist das nicht. Wir müssen nicht lernen, sondern lernen, nicht zu lernen. Unsere ganzen Verhaltensweisen werden auf den Kopf gestellt.
Selbst das Wollen loslassen, alle Ambitionen fallen lassen, nichts erreichen wollen. Alle Aktivität sein lassen. Vollständige Rast. Stille. Keinerlei Geschäftigkeit des Geistes. Natürliche Rast. Kein Fokus.
Und es geht auch nicht darum, ein Stück Holz zu werden oder in einen dumpfen oder geistlosen Zustand zu fallen. Wir sehen immer noch, wir nehmen wahr, wir fühlen, wir sind traurig, wir freuen uns.
Dieses Nichttun ist kein faules Nichtstun. Wir brauchen schon Anstrengung, Disziplin, Eifer und geduldige Hingabe.
Es ist sehr subtil. Lasst alle Gedanken daran fallen, etwas zu wollen. Erwartet nichts. Legt innerlich alles ab. Der Geist hat Urlaub. Alle Gedanken sich setzten lassen. Nicht beurteilen. Ganz natürlich und gelassen. Da kommt von selbst eine Leichtigkeit. Etwas von selbstverständlich und auch von friedlich. Und Staunen. Wie alles zum ersten Mal sehen. Gemütlich, zufrieden und ganz natürlich in der Gegenwart verweilen.
„Tiefgründiger, profunder Frieden ohne Komplexität, nicht zusammengesetzte Leerheit“, sagte Buddha, als er die Erleuchtung erlangte.
Es ist nicht mit unseren Sinnen erfassbar. Unvorstellbar, unnennbar, jenseits von Gedanken und Worten.
Das ist der Basistext dazu – Herzsutra:
https://www.raumfuermeditation.de/herzsutra/
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