Gibt es Monster? Wer ist der buddhistische Vajrapani?

Gibt es Monster? Der buddhistische Vajrapani sieht aus wie ein Monster. Er ist die unermessliche konzentrierte Kraft und Furchtlosigkeit sämtlicher Buddhas aller Zeiten in Person.

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Der Buddhismus ist eine friedliebende Religion. Wir sehen liebevolle Wesen mit vielen Armen oder solche die mit angewinkelten Beinen sitzen, damit sie uns jederzeit zur Hilfe eilen können.

Auf diesem tibetischen Rollbild erscheint übergroß jemand, auf den das alles nicht zuzutreffen scheint: Die ziemlich finstere und furchterregende Gestalt eines zornigen Monsters.

Das ist Vajrapani.

Wer ist Vajrapani?

Vajrapani gehört zu den acht wichtigsten großen Bodhisattvas, von denen insbesondere drei, nämlich Avalotikeshvara als Verkörperung des Mitgefühls, Manjusri als Verkörperung der Weisheit und eben Vayrapani die größte Bedeutung haben.

Bodhisattvas sind Wesen, die als Erleuchtete ins Nirvana gehen könnten, aber geschworen haben, erst dann durch dieses Tor zu gehen, bis sie allen Wesen geholfen haben, vor ihnen Erleuchtung zu erlangen.

Alle Buddhas und Bodhisattva besitzen gewaltige Kraft. Vajrapani verkörpert diese unerschöpfliche Kraft exemplarisch. Er ist die unermessliche konzentrierte Kraft und Furchtlosigkeit sämtlicher Buddhas aller Zeiten in Person.

Vajrapani sieht furchterregend aus, aber als weises und erleuchtetes Wesen ist er vollkommen frei von Hass. Die Form ist die eines Monsters, der Inhalt ist Mitgefühl. Er will uns helfen und uns vor Ablenkungen sowie vor inneren und äußeren Hindernissen schützen.

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Attribute Vajrapanis

Was sehen wir auf diesem Bild?

Vajrapani hat einen kräftigen fast dicken Körper von tiefblauer Farbe, die die unergründliche Weisheit der Erwachten symbolisiert. Er steht in einer dynamischen und energiegeladenen furchteinflößenden Haltung.

Sein drittes Auge steht für Weisheit und Mitgefühl.

Sein Gesicht sieht zornvoll-dämonisch aus mit zusammen gezogenen Augenbrauen, weit offenem Mund und Raubtierzähnen. Seine Haare fliegen wild umher und gehen in Flammen über.

In seiner rechten Hand hält er einen Vajra in der Geste der Bedrohung und Unterwerfung. Ein Vajra ist eine furchterregende magische Waffe und zugleich ein Symbol für die Kraft des vollkommenen Erwachens, für die diamantene Essenz der Lehre Buddhas und für die Fähigkeit, die Dunkelheit der Verblendung zu durchschneiden.

Sein fürstlicher Schmuck symbolisiert die Tugenden eines Weltenherrschers. Als Zeichen seiner Furchtlosigkeit trägt er ein Tigerfell um die Hüften. Um seine Schultern liegt ein grüner Schal in der Farbe des Mitgefühls.

Um seinen Hals windet sich eine Schlage. Sie steht für Zorn, den die Kraft des Mitgefühls und der Weisheit in Schach halten. Schlangen symbolisieren Donner und Regen, über die Vajrapani im Nebenjob gebietet.

Ein gewaltiger Feuerkranz umgibt ihn, Ausdruck der transformierenden Kraft des Erwachens.

Er steht auf einer Sonnenscheibe, die sich über einem vielfarbigem Lotos erhebt. Durch die Sonne wird die Dunkelheit der Unwissenheit zerstreut. Der Lotus bedeutet Reinheit und Nicht-Anhaften.

Ein düsterer schwarzer Hintergrund führt die Leerheit aller Erscheinungen vor Augen.

Über Vajrapani residieren die Bodhisattvas Avalokiteshvara und Manjushri, die für das Mitgefühl und die Weisheit aller Buddhas stehen. Gemeinsam stehen sie für diese essentiellen Voraussetzungen zur Buddhaschaft: Mitgefühl, Weisheit und unermessliche Energie sowie geschickte Mittel.

Ushnisavijaya, die Mutter aller Buddhas und die grüne Tara zeigen sich rechts und links unter dem zentralen Vajrapani. Der dritte im Bunde ist gewöhnlich Amitayus, der Buddha des grenzenlosen Lichts. Sie helfen durch Lichtstrahlen und den Segen aller Buddhas und Bodhisattvas alle hinderlichen Umstände zu beseitigen und die hilfreichen Wesen herbeizurufen.

Bedeutung des Thangkas

Was bedeutet so ein Bild und was macht man damit?

Vajrapani kann man sich als konkret existierende Persönlichkeit vorstellen, die auf einer Energieebene in einem Zwischenreich lebt. Wir können sie als Symbol für die Kraft und Energie der Buddhas ansehen. Und wir können uns vorstellen und fest daran glauben, dass dieser Bodhisattva uns helfen wird, wenn ich ein bestimmtes Anliegen habe.

Und wenn ich daran glaube und wenn es dann geschieht, dann kommt es nicht darauf an, wie das geschehen ist – ob da wirklich diese Wesen am Werk waren, ob es mein Unterbewusstes war oder nur Zufall.

Egal, was wir letztendlich für wahr halten: Mit so einem Bild kann ich mir diese Kraft und hilfreiche Energie viel besser vorstellen. Es ist nicht mehr ein Abstraktum. Ich kann mich da hinsetzen und Kraft und Zuversicht erfahren.

Mit seinem Mantra kann er gerufen werden: OM VAJRAPANI HUM

Mit Vajrapani kann ich gegen meine Verwirrung und Verblendung, gegen mein Ego und mein Greifen in den Krieg ziehen. Sie sind die wirklichen Feinde und Dämonen. Um sie zu besiegen brauche ich Kraft. Da kann ich diesen Verbündeten gut gebrauchen, der so aussieht als wäre mit ihm nicht zu spaßen. Wenn ich ihn als Meditationsgegenstand wähle, kann er meinen Geist mit kraftvoller, glückseliger Energie füllen, durch die ich alle meine spirituellen und anderen Hindernisse überwinde.

 

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