Glaubst du an Gott? Wer oder was ist Gott? Auf der Suche nach etwas, das ich mir nicht einmal in Ansätzen vorstellen kann.
Es wird immer wieder gefragt: Glaubst du an Gott? Die Frage, „wer oder was ist denn dieser oder dieses ‚Gott‘?“ scheint sich niemand zu stellen.
Wie sieht Gott aus? Ist es ein menschengleiches Wesen, ein Geist? Ist das eine Persönlichkeit, eine Kraft, etwas, das alles, das wir uns vorstellen können übersteigt … ?
Wie kann ich herausfinden, wer oder was „Gott“ ist?
Wesentlich für diese Diskussion ist der Unterschied zwischen Wissen und Glauben.
Ein Glaube ist vorgegeben und kann weiter nicht überprüft werden. Das ist etwas, das eine Religion vorgibt, eine heilige Schrift oder ein bestimmter lebender oder historischer Mensch.
Sobald du dich für einen Glauben entschieden hast, ist die Suche zu Ende. Dann musst du aber auch damit zurechtkommen, haarsträubende Dinge zu glauben.
Schauen wir uns „Wissen“ an. Wissen speist sich aus Logik und eigener Erfahrung. Entweder ist etwas richtig oder falsch. Richtig ist etwas, das ich überprüft habe und das sich so erwiesen hat, wie ich es vorher angenommen habe.
Ich könnte logisch überlegen, was ist und was sein kann oder was nicht sein kann. Dann komme ich auf Fragen wie:
Woher kommt die Welt? Wer hat das alles geschaffen? Die Antwort, Gott habe alles geschaffen, setzt aber Antworten auf weitere Fragen voraus: Wer hat Gott geschaffen? Wenn es Gott schon immer gegeben hat, dann kann ich mit gleichem Recht behaupten, diese Welt habe es schon immer gegeben. Nicht in der heutigen Form. Sie hat sich aus Vorhandenem entwickelt. Das würde genauso logisch erklären, wo die Welt her kommt, als wenn ich sage, Gott hat es von Anfang an gegeben und er hat alles geschaffen.
Und: Welcher Gott ist der richtige? Gibt es nur einen einzigen Gott oder gibt es mehrere Götter? Wenn es nur einen Gott gibt, dann kann es auch nur einen geben und nicht einen christlichen und einen islamischen und einen jüdischen und so weiter. Und wenn es viele Götter gibt, dann kann ich mir aussuchen, wer mir am ehesten zusagt.
Früher oder später werde ich an den Punkt kommen, an dem ich merke: Wirklich logisch beweisen lässt sich Gott nicht. Das Gegenteil lässt sich aber auch nicht beweisen. Unser Denken und unsere Sprache reichen nicht aus, um „Gott“ oder „Es“ mit dem Verstand vollständig zu ergründen. Trotzdem ist vielleicht etwas in mir ziemlich sicher, dass da noch mehr ist.
Dann wird es schwierig. Manchmal bleibt mir gar nichts anderes übrig als zu glauben, weil ich nicht alles selbst überprüfen kann. Wer die Wahrheit wirklich wissen will, der muss suchen, forschen, sich umhören, Thesen aufstellen und wieder verwerfe, Zeugen befragen, graben, umgraben und schauen, was ans Licht kommt.
Ich lasse mich gern von Patanjali inspirieren, dem Weisen aus dem alten Indien. Er sagt, wahres Wissen kann man nur auf einem von drei Wegen erreichen. Das sind: unmittelbare eigene Erfahrung, logische Schlüsse und Hinweise von Menschen, die selbst diese Erfahrung gemacht haben.
Mit der Logik bin ich nicht weiter gekommen und auf jemanden anderes will ich mich nicht verlassen. Wenn ich es wirklich wissen will, dann brauche ich die eigene höchst persönliche individuelle Erfahrung. Ich könnte mich zurückziehen, meditieren, „nach innen“ schauen. Woanders werde ich „Gott“ nicht finden.
Auf diesem Weg brauche ich unwahrscheinliches Glück. Da kann es wirklich hilfreich sein, einen Lehrer zu kennen, der diesen Weg schon gegangen ist. Ein solcher Lehrer schreibt dir nicht vor, was du zu glauben hast, sondern er zeigt dir, wie du selbst ganz individuell die Wahrheit finden und erkennen kannst.
Die Lehrer von Castaneda haben einen Tisch aufgestellt und ihn aufgefordert, alles zu nennen, was er sich vorstellen könne. Auch Begriffe wie Gott oder das Universum. Und immer fand der Lehrer einen Gegenstand dafür, den er auf den Tisch stelle. Und dann sagte er: Schau Dir an, was alles jenseits des Tisches ist. Darum geht es.
Bei der spirituellen Suche gehe ich auf die Suche nach etwas, das mir völlig unbekannt ist, das ich mir nicht einmal in Ansätzen vorstellen kann. Das ist das größte Abenteuer und erfordert enormen Mut oder auch einen gewissen Leichtsinn und Zuversicht. Wenn ich „Es“ wirklich finde, dann bleibt kein Stein auf dem anderen. Es bläst das Gehirn weg. Ich stehe da und starre scheinbar dumm und ungläubig ins Nichts.
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