Ha-Long-Bucht. Diese Landschaft wirkt irreal – wie nicht ganz von dieser Welt. Massige Felsentürme verteilen sich unregelmäßig über eine unüberschaubare Fläche. Alles bleibt gleich in der steten Veränderung. Jeder Felsen ist anders schön. So könnte sich Glück anfühlen. Einfach nur da sitzen und staunen.
Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine wirklich vergleichbare Landschaft.
Die Halong-Bucht erstreckt sich über eine Fläche von 1500 Quadratkilometern im Golf von Tonkin im Norden Vietnams mit insgesamt fast 2000 Felsen und Inseln.
Das sind Fakten. Aber was sagen die schon?
Diese Landschaft wirkt irreal – wie nicht ganz von dieser Welt. Die Bezeichnungen überschlagen sich: Sehnsuchtsort, magische Landschaft, Naturwunder, Spektakel, Paradies.
Als hätte ein Gott kahle Felsen einfach ins Meer plumpsen lassen.
Die Vietnamesen sehen untertauchende Drachen – die Vorstellung von Drachen, die hier ins Meer tauchten und mit ihren gewaltigen Körpern diese Landschaft formten, Wesen, die in Asien für Glück, Weisheit und Macht stehen.
Der Eindruck hängt vom Wetter ab – und vom jeweiligen Sonnenstand.
Wir steigen frühmorgens in ein Boot. Die Sonne ist noch lange hinter einzelnen Felsen versteckt, zeigt sich erst, wenn dieser Felsen einen Durchblick gestattet und lässt das Meer glitzern und funkeln.
Das ist wirklich ein Felsenmeer. Da tauchen aus dem Wasser Riesensteine auf und immer wieder neue.
Massige Felsentürme aus Kalkstein verteilen sich unregelmäßig über die unüberschaubare Fläche, ragen schroff, aber nicht bizarr, sondern eher wie abgeschliffen und glatt poliert, manchmal mehrere hundert Meter hoch aus dem Meer und geben höchstens ein paar einfachen Pflanzen einen Lebensraum.
Das Boot durchquert einen Spalt zwischen zwei dunklen Wänden und da sind wieder Dutzende neue Felsgebilde.
Dazwischen immer wieder Wasserfahrzeuge. Von Fischern und Boote wie unseres. Aber glücklicherweise nicht so viele.
Fotos können es nicht beschreiben, auch wenn ich wieder und wieder versuche, Bilder einzufangen. Das sind nur Momentaufnahmen.
Diese Perspektiven-Wechsel. Da taucht ein Felsen auf und da noch einer und noch einer. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Und dann sind sie schon hinter uns und das Boot steuert auf andere zu. Links, rechts und vorn. Verwirrend schön.
Und die kontinuierlich höher steigende Sonne zaubert immer wieder anderes Licht, löscht die Schatten aber nicht auf.
Das Meer blendet glitzernd. Dann wieder Schatten. Und jenseits der Sonne ein weites tiefes Blau.
Immerzu erschließt sich eine neue Perspektive. Bis sich irgendwann die Aufregung legt und ich ermattet einfach nur noch dasitze.
Egal, wo ich hinschaue. Alles wieder neu – doch gleich. Geht das ewig so weiter? Einfach schön und unfassbar. Aufgeben. Loslassen. Da sein. Ich bin hier. Weit und nah. Begrenzung durch die Felsen und unbegrenzt durch das Wasser und immer wieder neue Aus- und Durchblicke. Schön. So schön.
Innehalten im Weitergleiten. In den glitzernden Wellen verharren, versinken. Permanenz im Wandel. Alles bleibt gleich in der steten Veränderung. Da ist kein spezifischer Felsen, der in Erinnerung bleibt. Sie sind austauschbar. Ist dieser schöner oder jener? Jeder ist anders schön.
Das Schaukeln der Wellen, das Plätschern des Wassers, die Ruhe und der Blick auf das Meer, das im Schatten nachtschwarzem Obsidian gleicht mit glitzernden Oberflächen an den Stellen, auf die Sonnenlicht fällt.
So könnte sich Glück anfühlen. Einfach nur da sitzen und starren.
Das Licht ändert sich kontinuierlich und schnell im Spiel der höher steigenden Sonne mit den immer wieder neuen Schatten der Felsen.
Gegen Mittag ist es nur noch hell. Die Sonne ist aufgestiegen und die Riesensteine werfen keine Schatten mehr. Dann strahlt das Meer smaragdfarben.
Der Blick geht nicht in die Unendlichkeit. Immer wieder stößt er an einen Felsen. Und ganz dahinten zeigt sich manchmal auch ein diesiges Ufer. Dort gibt es eine reale Welt mit Häusern und geschäftigem Treiben. Aber das ist wirklich und unwirklich weit weg.
Sehr weit weg. Es erreicht mich nicht wirklich. Wie eine ferne Erinnerung, die gleich wieder weg rutscht.
Das ist keine Kulisse. Das sind Kulissen im Plural.
Schließlich eine überschaubar kleine Bucht. Ausstieg und Aufstieg über kleine Treppen. Dieser Felsen ist hohl. Eine Pforte zu einer mystische Parallelwelt. Innen wieder Treppen hinunter und hinauf und Wege winden sich durch weite glitschige Tropfsteinhallen.
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