Im Einklang. Tschuang Tse – Das Buch vom südlichen Blütenland

Im Einklang. Tschuang Tse – Das Buch vom südlichen Blütenland. Ein uraltes Buch des Taoismus aus China. Es geht um Menschen voll im Einklang mit dem, was geschieht. Nichts steht im Wege, nicht einmal die eigenen Gedanken, Vorlieben oder Vorstellungen. Es geht um den Bereich jenseits – jenseits des denkenden Geists, jenseits von Wissen, jenseits von Zeit und Raum. Der Zugang ist Meditation.

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Vielleicht mein Lieblingsbuch: Tschuang Tse – Das Buch vom südlichen Blütenland. Ein uraltes Buch aus China. Der Verfasser soll um 300 vor unserer Zeitrechnung gelebt haben. Viele habe von Lao Tse gehört. Das Tao Te King. Das Buch vom Weg und von der Tugend. Es geht um dieselbe Philosophie.

Lao Tse spricht in knappen Versen. Tschuang Tse ist Dichter. Er kleidet das Unsagbare in kleine Geschichten und macht es so erfahrbar. Eigentlich müsste er bekannter sein, denn er schreibt viel eingänglicher. Was er meint, wird sofort klar.

Der Taoismus wirbt für Individualismus, hat sogar etwas Eigenbrötlerisches, ja Anarchisches. Er propagiert nicht den Erfolg und die Karriere und auch nicht die Anpassung. Es geht nicht um Effizienz. Er spricht für Philosophen, die sich zurückziehen und ein selbstgenügsames Leben führen. Das Bild einer Wasserschildkröte, die ihren Schwanz durch den Schlamm zieht.

Tschuang Tse spricht vom Nutzen des Nicht-Nützlichen. Wie ein Baum gerade deshalb überlebt und uralt werden kann, weil niemand sein Holz haben will, weil er krumm und schief wächst.

Es geht um Geschichten von gewöhnlichen Menschen, einem Menschen, der Rinder zerteilt, um einen Radmacher, einen Glockenständerschnitzer, einen Zikadenfänger, einen Fährmann. Sie vollbringen ihre Arbeit in einer Weise, die an Wunder grenzt. Ihr Geschick resultiert daraus, dass sie alles Gelernte wieder losgelassen haben. Sie lassen sich voll und ganz ein, handeln spontan, ohne bewussten Willen, ohne Nachdenken, ohne dass sich das eigene Ego einmischt. Voll im Einklang, im Flow, nichts, das dem Geschehen im Wege stehen könnte, nicht einmal die eigenen Gedanken, Vorlieben oder Vorstellungen.

Es geht um eine bestimmte Grundansicht, um einen Zustand.

Dieses Tun durch Nicht-Tun. Dieses Verschmelzen mit dem Sein. Sich dem Weg überlassen. Nichts tun und nichts bleibt ungetan. Das ist nicht mit Untätigkeit zu verwechseln. Es hat mehr damit zu tun, den richtigen Augenblick zu finden, mit Intuition, mit sein Ego mal hinten an stellen, dem Weg zu folgen. Das Gras wächst von allein. Da hilft kein Zerren und kein Wollen.

Keinen Widerstand leisten. Das Beispiel des Wassers. Es gibt immer nach. Es hält sich immer unten. Und doch gelangt es in jede Ritze, kann selbst Felsen abschleifen und ist unüberwindbar in seiner geballten Kraft.

Viele Geschichten, die diesen besonderen Zustand beschreiben, dieses im Einklang sein, dieses „Es“, das sich kaum fassen oder benennen lässt. Es geht um den Bereich jenseits – jenseits des denkenden Geists, jenseits von Wissen, von Begriffen, jenseits von Wollen und Leidenschaften und jenseits von sinnlicher Wahrnehmung, jenseits von aktivem Handeln, jenseits von Zeit, jenseits von Leben und Tod, jenseits von Raum, jenseits von Existieren und Nicht-Existieren.

Es geht weniger um lernen und intellektuell verstehen, als darum, mich hinten anzustellen, mich zu vergessen, damit das „Es“ die Führung übernehmen kann, bis ein nicht-dualer Zustand entstanden ist, ein Zustand, in dem der Gegensatz von außen und innen, von ich und dem anderen nicht existiert.

Der Zugang ist Meditation. Das ist genau das, was Tschuang Tse beschreibt: Ruhe unbewegt, übe das Nichttun, hafte nicht an den Dingen, lass sie los und vergiss sie, kümmere dich nicht um das Außen, folge nicht deinen Sinnen, lass die Sorgen los. Dein Geist wandere nicht. Der denkenden Geist ist leer.

Übertrage diese Haltung auf den gewöhnlichen Alltag, auf das ganze Leben. Mach dir keinen Kopf über die Unterschiede zwischen den Dingen, kümmere dich nicht um Regeln und Vorbilder und auch nicht um Gelingen und Misslingen. Gebe dich nicht mit Plänen ab und handele ohne Berechnung und Hintergedanken. Nimm willig das Zugewiesene an und sei gleichmütig und gelassen.

Du bist ein Teil des großen Ganzen, hast erfasst, wie die Dinge leben und vergehen, wie sie sich krümmen und verflechten, eingeengt sind und wie sie sich frei entfalten und gedeihen. Auf dieser Ebene bedarf es keiner Worte.

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