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Was ist Harmonie?

Es gibt immer Gegensatzpaare. In Harmonie existieren sie in einer natürlichen Balance. Da ist alles an seinem Platz.

Harmonie betrifft sämtliche Bereiche der Existenz.

Auf menschlicher Ebene bedeutet Harmonie in Frieden mit mir selbst, mit anderen und mit meiner Umwelt zu leben.

Deshalb bedeutet Harmonie auch Frieden, Ruhe, Einklang, Einigkeit oder Ausgeglichenheit.

Harmonie bezieht sich ebenso auf ein Gefüge von Gegenständen, Tönen und Phänomenen, das wieder auf die menschliche Wahrnehmung und Empfindung rückwirkt. So kann die Aufeinanderfolge von Tönen oder das Zusammenspiel von Details als wohltuend empfunden werden. Deshalb bedeutet Harmonie auch Ebenmaß und Schönheit.

Wie erreiche ich Harmonie?

Etwas fehlt fast immer zu einem umfassenden Gleichgewicht. So kommt es zu den ganzen Problemen, zu Launen, Leid, zu Krankheiten, Streit, Krieg, Katastrophen.

Jede Eigenschaft, selbst eine Tugend, die übertrieben wird, kann sich zu einem Übel entwickeln. Wenn es von der einen Seite zu viel gibt, braucht es mehr von der anderen Seite als Ausgleich.

Das kann auch heißen, dass ich in eine Auseinandersetzung gehen muss. Erst wenn Geben und Nehmen im Gleichgewicht sind, herrscht Harmonie.

In mir steigt manchmal der Gedanke auf, ob „Harmonie“ nicht etwas langweilig klingt? Braucht es nicht immer den Gegensatz der anderen Seite? Wie will ich denn sonst etwas lernen? Erkenntnis kommt doch oft aus Versuch und Irrtum. Oder?

Innere Harmonie

Der Ausgangspunkt zur Harmonie bin ich selbst. Harmonie herrscht in mir, wenn es in meinem Geist keine gravierenden Spannungen gibt.

Weil das nicht von vornherein gegeben ist, ist Harmonie nicht nur Ziel, sondern auch ein Weg.

Spannungen, Unfrieden und Leid entstehen aus Gier, Hass, Stolz und Ignoranz, die sich alle aus egoistischem Verlangen speisen.

Ich betrachte mich achtsam und vorurteilsfrei. Gibt es so etwas in mir? Wenn ja, dann könnte ich mich allmählich davon lösen, mir selbst verzeihen und mich mit meiner Gegenwart und mit meiner Vergangenheit versöhnen.

Und dann? Ich könnte das Leben in all seinen auch unangenehmen Facetten annehmen. Was auch immer ich tue – ich könnte versuchen so zu handeln, wie es gerade angemessen und richtig ist im rechtem Maß. Ich könnte lernen, mich mit dem gut zu fühlen, was ich habe und im Einklang mit dem gegenwärtigen Moment leben.

Harmonie mit anderen

Die innere und die äußere Harmonie korrespondieren. Erst wenn ich mich mit mir selbst und den verschiedenen Aspekten in mir versöhnt habe, kann ich mich wirklich mit anderen versöhnen.

Ich könnte vergeben und mich entschuldigen. Ich könnte versuchen, gewaltfrei zu handeln und schließlich mein Handeln dem Wohl aller Lebewesen zuzuwenden.

Harmonie mit der Natur

Das Mitgefühl und die Achtung anderer schließt die natürliche Umwelt mit ein und führt zu einer respektvollen Haltung gegenüber der Natur und allen Lebewesen.

Harmonie als Ergebnis

Perfekte Harmonie entsteht im eigenen Geist, wenn in der Meditation ein nichtdualer Zustand erreicht wird, ein Zustand, der über die Grenzen des Denkens – von Worten, Urteilen, Bewertungen und Konzepten – hinausgeht. Dann können Gegensätze nicht mehr existieren. Sie sind aufgehoben. Es gibt die Unterscheidung zwischen dies und das, groß und klein, gut und schlecht und sogar zwischen mir und nicht-mir nicht mehr. Das Medium der Gedanken und Gefühle ist auf eine höhere Ebene gehoben.

Auf dieser Stufe ist Harmonie die Einheit der Gegensätze. Es ist dann offensichtlich, dass alles in einer einzigartigen Sphäre des Seins miteinander verbunden und als Teil eines größeren Ganzen miteinander verwoben ist. Persönliches Wohlbefinden stellt sich von ganz allein ein. Da ist großer innerer Frieden.