Leben und Tod. Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben. Lama Sogyal Rinpoche über die Lehren des tibetischen Buddhismus

Leben und Tod. Ein Buch, das in essentieller Form die gesamten tibetisch-buddhistischen Lehren enthält – einschließlich der höchsten Formen der Meditation und den Anweisungen für eine gute Wiedergeburt.

Leben und Tod

 

Das ist ein Buch, das man immer wieder aufschlagen kann und man entdeckt immer wieder etwas Neues.

Das Buch eines tibetischen Lehrers, der noch voll in der alten Tradition erzogen und unterrichtet worden ist. Es enthält in essentieller Form die gesamten Belehrungen des tibetisch-buddhistischen Wegs einschließlich der höchsten Formen der Meditation. Mein Favorit.

Da steht einiges über das Leben im alten Tibet. Ein Gefühl dafür entsteht, wie die Menschen gelebt und gedacht haben. Das ist schön und hilfreich zu lesen. Es könnte auch in einer Biographie stehen.

Und dann gibt es zwei große Komplexe, die ineinander übergehen: das Buch vom Leben und das Buch vom Sterben.

Das Buch vom Leben. Über Meditation ist in der letzten Zeit sehr viel gesprochen und geschrieben worden. Und sie wird im Westen immer mehr praktiziert. Was in diesem Buch steht, geht weit über das hinaus, was wir unter Meditation verstehen.

Es gibt in Tibet eine Tradition der höchsten Stufe der Meditation, die Mahamudra oder Dzogchen genannt wird. Das ist eine Geheimlehre, die bis vor sehr kurzer Zeit nur vom Meister nach langer Prüfung an sehr wenige ausgewählte Schüler weiter gegeben wurde und die auch heute nur unter strengen Bedingungen gelehrt wird.

Deshalb ist es unglaublich, wie viel von diesen Lehren in diesem Buch steckt. Da geht es nicht um eine Wellness-Meditation und ein bisschen ruhig zu werden und Abstand vom Alltag zu bekommen.

Die Verheißung ist nicht weniger als die Möglichkeit der endgültigen Befreiung in diesem Leben. Gewöhnliche Praktizierende erfahren mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gleich die Erleuchtung – aber vielleicht einen Funken davon, einen Geschmack davon, um was es geht. Das ist ein bombastisches Geschenk.

Das Buch vom Sterben. Als ob das noch nicht genug wäre, enthüllt dieses Buch noch einen ganz anderen wesentlichen Bereich. Es zeigt ziemlich klar, was nach dem Tod kommt.

Man kann sich fragen, woher die Tibeter das denn wissen wollen.

Wir sind in einer Kultur aufgewachsen, in der es um Wissen in der äußeren Welt geht. Da sind wir unschlagbar. Da haben sich die Tibeter nicht so viel drum gekümmert. Sie haben das Innere erforscht. Und sie haben besondere Visualisierungstechniken.

Es klingt nicht unwahrscheinlich, dass der Tod das wichtigste Ereignis im Leben ist und dass die durch die Meditation erlangten Fähigkeiten und Erfahrungen sehr hilfreich für das sind, was nach dem Tod kommt. Es wird behauptet, dass sich im Tod so ziemlich alles auflöst, dass aber noch etwas übrig bleibt, was handelt kann. In diesem Zustand sei es besonders leicht, die endgültige Befreiung zu erlangen.

Das erscheint auch plausibel, weil der Tod ein extrem großes Loslassen ist. Du gibst zwangsläufig alles auf, was du hast – deine Freunde, deinen Besitz, selbst deinen Körper. Und wenn du ohnehin alles aufgeben musst, dann kannst du auch das Anhaften daran los lassen, den Wunsch, all dieses weiter behalten zu wollen. Denn das ist wirklich völlig vergebens.

Und die große Erleuchtung ist eben ein ganz großes Loslassen und auch Erkennen, wie alles ist – die absolute Wahrheit und Realität.

Dieses Buch beschreibt sehr konkret die einzelnen Stufen nach dem Tod und wie sie jeweils Chancen zur Befreiung bieten und was man dazu tun muss. Auch das war Teil von Geheimlehren, die nur ausgewählten Menschen weiter gegeben wurden.

Selbst wenn diese Chancen nicht erkannt werden, dann kann ich noch etwas tun, um wenigstens nicht irgendwo wieder geboren zu werden, wo ich nicht hin möchte und wo mir das Leben schwer fallen wird. Da bieten sich Paradiese an, insbesondere Sukavati. Und der menschliche Bereich wird als erstrebenswert angesehen, weil ich mich dann erneut um die große Befreiung bemühen kann.

Übrigens wird eine Wiedergeburt in einem Götterbereich nicht als erstrebenswert angesehen. Denn die Götter leben zwar in ständiger Glückseligkeit und in für menschliche Vorstellung für unendlich lange Zeit. Aber irgendwann ist auch für Götter das Leben vorbei und weil sie keine Veranlassung sehen, aus ihrem Leben heraus zu kommen, also die Befreiung anzustreben, werden sie dann ein buchstäblich schreckliches Erwachen haben.

Sogyal Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben. Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod. Mit einem Vorwort des Dalai Lama

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Und hier gibt es weitere Buchtipps zur Meditation:

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Ein Beitrag zum buddhistischen Paradies Sukavati:

https://www.raumfuermeditation.de/buddhismus-nach-dem-tod/

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