Was bedeutet das buddhistische: Alles ist leer?

 

Alles ist leer – Leere. Sag das mal jemandem, der morgens im Stau steht. Gibt es denn nichts – nur Leere? Gibt es uns nicht, den Baum vor unserem Haus, die Sonne, das Erdbeereis? Natürlich gibt es das alles. Was soll das dann heißen?

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Man könnte sagen, alles ist ohne feste Substanz. Das sieht jemand anders, dem ein Pflasterstein auf den Fuß fällt. Aber. Selbst unsere Physiker sagen, dass es eigentlich nur Energie gibt, irgendwelche winzigen Teilchen, die so heftig herum wirbeln, dass wir sie als fest empfinden.

Da hat mal jemand gesagt, man kann nie in den selben Fluss steigen. Weil er sich durch sein Fließen dauernd verändert. Das gilt für so ziemlich alles, was existiert – nämlich dass von Augenblick zu Augenblick alles anders wird. Meist geschieht das so allmählich, das wir es nicht merken.

Das gilt auch für uns selbst. Sind wir noch der selbe Mensch, der wir vor zehn Jahren waren? Da ist viel geschehen. Ganz sicher werden wir älter werden und auch sterben.

Damit meint „alles ist leer“, dass wir uns nur darauf verlassen können, dass sich immer alles ändert. Alles was aus Teilen besteht, wird irgendwann wieder auseinander fallen. Es gibt nicht viel, auf das wir uns wirklich verlassen können.

Man könnte auch sagen, das Leben ist traumgleich. Auch im Traum erscheint uns manches sehr real. Wir können in einer Situation große Furcht empfinden. Und dann wachen wir auf und sagen: Gott sei dank! Es war nur ein Traum.

Was hat das mit Meditation zu tun? Letztlich kommt es darauf an, die Welt zu sehen, wie sie ist. In der Meditation wenden wir uns nach innen. Wenn sich unsere Wahrnehmung nicht mehr um das außen kümmert, wenn unsere Gedanken zur Ruhe kommen, dann können wir etwas von dieser „Leere“ spüren. Wir bekommen allmählich ein Gefühl davon, was wirklich ist. Die Illusionen werden blasser.

Die Aussage „alles ist leer“ ist einer der Grundpfeiler des Buddhismus.

 

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Tomo

    Diesen Kommentar habe ich bekommen:
    Buddhismus, Gott, Shunjata und und und…..
    Habe jetzt unseren evangelischen Pfarrer angesprochen auf der Suche nach mehr Futter für die Frage nach Gott, dem Universum und dem ganzen Rest…..halt, da war doch was? Ist die Antwort auf die Frage nicht 42? Muss doch noch mal „Per Anhalter durch die Galaxis“ lesen!

    Außer der Frage noch Gott und Leerheit bin ich heute noch über ein weiteres Lieblingsthema gestolpert: Wissenschaft und Religion. z B gibt es da etwas für Leute, die Wiss. und Religion zusammenbringen. Das erinnert mich an die MRT-Untersuchungen mit meditierenden buddhistischen Mönchen oder jesuitische Forscher. Tolles Thema.

  2. Tomo

    Das habe ich dazu geantwortet:
    Ja, das sind alles Themen, mit denen ich mich auch sehr beschäftige. Den Punkt mit der Wissenschaft habe ich zunächst etwas abgehakt. Ich habe ziemlich lange mal ausprobiert, was alles möglich ist auch jenseits der Wissenschaft. Stimmt unser westliches Weltbild? Gibt es noch etwas anderes? Manches habe ich heraus bekommen. Wenn es bei mir funktioniert, dann geht es eben, egal was andere sagen. Und schließlich habe ich mir gesagt: Das wirkliche Wunder ist, dass wir jetzt hier sind. In anderen Bereichen zu sein könnte der eigentliche Normalfall sein. Deshalb versuche ich unseren Bereich zu erkunden und mich auf die lange Reise danach einzurichten.

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