Magische Orte, das sind besondere Plätze, an denen Meditation fast von selbst geschieht. Sie entstehen durch das Wirken herausragender Menschen oder in Naturlandschaften, in Wäldern, an Quellen, am Meer.
Magische Orte – Orte, an denen Meditation geschieht
Gewöhnlich ist doch etwas Anstrengung mit der Meditation verbunden. Selbst diese gewisse Leichtigkeit muss erst einmal irgendwie hervor gebracht werden.
Es gibt Orte, an denen Meditation geschieht – magische Orte. Das heißt nicht, dass sie jeder dort spürt. Du brauchst schon etwas Übung und eine bestimmte Offenheit. Aber Meditation ist dort viel leichter zu erfahren.
Orte, an denen bemerkenswerte Menschen wirkten
Ich denke, die Gegenwart verschwindet nicht einfach kontinuierlich im dunklen Loch der Vergangenheit. Wenn du dich für einen Ort öffnest, wenn die gewöhnlichen Gedanken zur Ruhe kommen, werden Bilder auftauchen, Ahnungen, Gefühle: Etwas rührt dich an. Du wirst spüren, was hier geschehen ist. Die Vergangenheit ist noch vorhanden.
Diese gewöhnlich nicht bewusst wahrgenommene Energie ist schwer zu beschreiben. So ein magischer Ort entsteht durch das Wirken herausragender Meister, durch tief bewegende, authentische Taten, Wunder. Mitunter scheint es, als wäre noch etwas von diesen Menschen vorhanden.
Orte, an denen viele Menschen gebetet haben. Ich denke an die dreistöckige Kathedrale in der Franz von Assisi begraben ist und auch an manche Krypta in alten romanischen Kirchen, an Orte, die der Mutter Gottes geweiht sind und an denen manchmal schon vorchristliche Göttinnen verehrt wurden, an den Ort, an dem Hildegard von Bingen gelebt hat.
Etwas wie ein Summen im Ohr vor einer beginnenden Ohnmacht, blasse, weiße Wellen vor Augen, ein Kreisen des Lichts, leicht veränderte Farben, bunte Scheinwerfer im Nebel. Etwas weitet die Brust. Die Gedanken versinken. Sekundenlang eine gewisse Klarheit. Orte, auf die so viele Menschen ihre Gebete richteten, ihre Hoffnungen, Andachten, Wünsche – in Verzweiflung, in Liebe, Tiefe, Inbrunst, mit aller Kraft, immer wieder.
Orte an denen Menschen meditieren, ihre Kraft konzentrieren, an denen Gebete gespeichert sind – kleine, dämmerige Räume mit Überresten von Heiligen. Stätten des Gedächtnisses.
Solch ein Platz trinkt den Frieden, die Stille, die Kraft, das geballte, gebündelte, gleichgerichtete Handeln, die tiefe Meditation, Gedankenstille, Verehrung, Dankbarkeit, Heiterkeit, Glück, Glückseligkeit der vielen – und strahlt ihn aus; fast unmöglich, sich diesem Sog zu entziehen. Die ganze Umgebung, jeder Stein, jedes Blatt, jeder Vogel, ein Lächeln, unterstützen dich, tragen dich, bringen dich auf deinem Weg weiter, ganz natürlich, fast ohne Anstrengung.
Dieses stille Schweben. Dieses Innehalten. Dieses wortlose Glück. Dieses Mehr-braucht-es-nicht. Es ist schon alles da. Dieses Ich-bin-in-Gottes-Hand und ich bin in dieser Hand geborgen. Es gibt nichts zu tun, als sich darauf einzulassen. Diese christliche Gewissheit: Gott schützt mich. Ich liege hier im Gras und lasse mich fallen. Und es ist gut.
Magische Orte in der Natur
Und dann gibt es besondere Orte in der Natur mit einer anderen Art von Magie. Ein einsamer Platz auf einem Berg mit einem weiten Ausblick, ein menschenleerer Streifen am Meer oder an einem stillen See, die Nachbarschaft eines alten Baums.
Es heißt, das Meer sei immer so ein magischer Ort und das Gegenstück – eine dem Wind ausgesetzte kahl aufragende Felsnadel, hoch aufragende Berggipfel und Quellen, Schluchten, Höhlen, Felsüberhänge, Strudel eines Wildwasserbaches, eine uralte, einsame Kiefer.
Besondere Plätze, die ungeschützt den Gewalten trotzen, dem Spiel der Natur ausgesetzt sind, dem Sturm, dem prasselnden Regen, feuchten Nebelschwaden, fallenden Wassermassen, Blitzschlag, krachendem Donner und ungestörter Stille.
Magische Orte finden
Man kann versuchen, solche mystischen Orte zu finden. In Meditation, ohne all zu viele und intensive Gedanken. Du bewegst dich, schwankst, gehst zurück, drehst dich, sitzt, rutschst weiter, stehst wieder auf und horchst nach innen, spürst immer wieder nach.
Die Augen sind nicht geschlossen, doch suchen sie nicht, halten nicht Ausschau. Der Blick ist halb gesenkt, weder geradeaus gerichtet, noch nach rechts und links, nach unten oder nach oben. Die Handflächen oder auch der ganze Körper mögen etwas auffangen – ein Kribbeln oder eine zarte Wärme. Oder ein ungewohnter Gedanke steigt auf, ein Gefühl, das von außen zu kommen scheint, das gefangen nimmt. Vielleicht brauchst du eine Zeitlang, bevor der Zeiger des inneren Messinstruments anspringt.
Der richtige Ort zeichnet sich vielleicht durch tiefe Ruhe aus, wohlige Rast, Geborgenheit. Er lädt ein zu einem sanften Schläfchen, aus dem der Wanderer gestärkt und wohlgemut aufwacht. Wenn er wach ist, versinkt er vielleicht in tiefe, klare Meditation. Ein Ort, der nährt. Das Gefühl, nie wieder gehen zu wollen – ohne festgehalten zu werden. Am Ziel aller Wünsche. Es gibt nichts anderes zu tun. Dort bin ich geborgen, dort bin ich angekommen, dort ist meine Heimat.
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