Meditation im Liegen

Meditation im Liegen – ist so eine „richtige“ Meditation möglich? Beim Liegen besteht die Gefahr, dass du dich zu sehr entspannst und du die nötige Achtsamkeit verlierst. Wenn du unbedingt darauf beharrst – ein paar Tipps …

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Immer wieder werde ich auf eine Meditation im Liegen angesprochen. Ich sage es gleich: Ich bin kein Freund von einer Meditation im Liegen.

Ob eine liegende Position geeignet ist, hängt maßgeblich von dem ab, was du beabsichtigst. Wenn du Dich entspannen und Stress vergessen willst, wenn du dich bemühst einzuschlafen, wenn du alles loslassen und dich einfach nur wohlfühlen willst, dann ist Liegen prima.

Es gibt Techniken, die keine Meditation sind, aber mit ihr verglichen werden, wo eine liegende Position angesagt ist. Das gilt etwa für Traumreisen und für Rebirthing.

Auch wenn Du aus medizinischen Gründen nicht sitzen kannst und sonst keine richtige Meditation möglich ist, mag eine Liegeposition eine Alternative sein.

Der Körper sollte dich möglichst nicht stören und von der Meditation nicht ablenken.

Du solltest nett und liebevoll auch zu dir selbst sein und es dir nicht unnötig schwer machen. Der Körper soll die Meditation unterstützen. Eine unbequeme oder schmerzende Körperhaltungen machen eine Meditation herausfordernd. Aber bevor du an das Liegen denkst, probiere die Alternativen im Sitzen.

Du brauchst eine Körperhaltung, die du über eine längere Zeit einhalten kannst. Mach dich mit verschiedenen Sitzpositionen vertraut. Manche werden dir liegen und andere nicht. Den meisten Menschen wird wenigstens eine gute Meditation auf einem Stuhl sitzend gelingen.

Du darfst während der Meditation – ruhig und achtsam – auch die Position der Beine wechseln.

Wie alles braucht es meist etwas Übung und Beharrlichkeit, bis bestimmte Sitzpositionen gelingen. Vielleicht müssen sich die Sehnen etwas dehnen und sich die Rücken- und Bauchmuskulatur kräftigen.

Was spricht gegen eine Meditation im Liegen?

Es ist in erster Linie der Drang zum Einschlafen. Das Liegen ist die Körperposition, die wir mit Schlaf verbinden. Beim Liegen entspannen sich die Muskeln und der ganze Körper und auch der Geist. Es besteht die Gefahr, dass du dich zu sehr entspannst und du die nötige Achtsamkeit verlierst.

Dann kommt nicht zwangsläufig der Schlaf. Dein Geist lässt sich aber nun noch schwerer kontrollieren als in einer anderen Position.

Da ist vielleicht ein grundlegendes Missverständnis von dem, was Meditation ist. Liegen, sich fallen lassen, alles los lassen ist bequem und behaglich. Das kann auch in der Meditation geschehen. Ziel einer Meditation ist aber nicht in erster Linie Entspannung. Das kann eine Begleiterscheinung sein. Meditation ist nicht Wellness.

Eine Meditation ist wach, gewahr, achtsam, klar und lebendig. Ich weiß, dass ich jetzt hier bin. Ich bin mit nichts anderem beschäftigt. Gedanken können auftauchen. Aber ich bemerke sie, lasse mich nicht von ihnen forttragen, ich folge ihnen nicht, sondern lasse sie sanft wieder los.

Um diese Lebendigkeit, dieses Wachsein, aufrecht zu halten, ist eine gewisse Spannung erforderlich. Es geht um die rechte Balance zwischen Entspannung und Wachheit.

Es ist so wie mit dem Musiker, der Buddha nach der rechten Spannung in der Meditation fragte. Buddha erinnerte ihn an sein Instrument. Um richtig zu klingen darf die Saite des Instruments weder zu stark noch zu schwach gespannt sein, sondern gerade richtig.

Ist eine „richtige“ Meditation im Liegen möglich?

Kein Meister und keine Schule empfiehlt sie. Aber sie ist nicht völlig unmöglich. Wenn du etwas Übung in der Meditation hast, dann ist die Körperhaltung nicht mehr so wichtig.

Mit dem Ausdruck „Meditation“ wird ja zweierlei bezeichnet. Das ist ein Üben in einer bestimmten Körperhaltung und ein bestimmter Zustand des Geistes, der unabhängig von der Körperposition ist.

Wenn du unbedingt darauf beharrst, im Liegen zu meditieren, dann versuche es und vergleiche die Ergebnisse mit einer Meditation im Sitzen.

Dazu ein paar Tipps:

Lege dich flach auf den Rücken. Die meisten Menschen schlafen so nicht so leicht ein.

Achte darauf, dass du nicht zu sehr entspannst und achtsam bleibst.

Lege dich auf eine nicht zu bequeme ziemlich harte Oberfläche.

Nimm eine Liegeposition ein, bei der der Kopf etwas höher liegt als deine Hüften. Da kann ein Kissen oder eine keilförmig gefaltete Decke hilfreich sein.

Halte die Augen auf. Mit offenen Augen wirst du nicht so leicht einschlafen.

Hier ist ein Meditationsfokus als Anker besonders wichtig, damit du nicht in Tagträume gerätst oder einschläfst. Das kann ein geeignetes Bild in deinem Blickfeld sein.

   Wie sitze ich in der Meditation richtig?

https://www.raumfuermeditation.de/meditationshaltung/

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

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