Meditation Liebe – Mitgefühl gehört dazu

Meditation Liebe. Wenn wir nur Meditation üben, dann ist das so, als seien wir ein Vogel mit lediglich einem Flügel. Der großartige Zustand, der da irgendwo in der Ferne schimmert, hat etwas, das einfach dazu gehört: Das ist Mitgefühl. Da geht es darum, eine Not zu lindern.

Meditation Liebe

Meditation Liebe. Wir haben uns hier immer wieder mit Meditation beschäftigt. Sie ist ein wunderbares Mittel, um uns selbst weiter zu entwickeln. Und jetzt sage ich, Meditation reicht nicht. Wenn wir Meditation üben, dann ist das so, als seien wir ein Vogel mit nur einem Flügel. Der wird nicht richtig fliegen können.

Wenn wir weiter kommen möchten, dann brauchen wir noch einen zweiten Flügel. Der großartige Zustand, der da irgendwo in der Ferne schimmert, hat etwas, das einfach dazu gehört. Das ist Mitgefühl. Und Mitgefühl kann man lernen.

Was ist Mitgefühl?

Das Wort Liebe ist so viel missbraucht worden und beschreibt meist etwas ganz anderes als Mitgefühl, nämlich die vergängliche Begeisterung für einen anderen Menschen.

Beim Mitgefühl geht es mehr darum, sich innerlich in jemanden hineinzuversetzen, sein Leid nachzuvollziehen und um Helfenwollen. Natürlich bezieht sich das Gefühl auf den anderen Menschen. Aber die Hilfe muss nicht ausschließlich auf diesen einen bestimmten Menschen bezogen sein. Eine Not soll gelindert werden. Es geht auch um Hilfen für Wesen, die vielleicht gar nicht sympathisch wirken.

zur Ruhe kommen

Wie Mitgefühl üben?

Wir haben gelegentlich davon gesprochen, wie wir mit aufpoppenden Gedanken umgehen. Für Emotionen gilt ähnliches. Die müssen wir erst einmal bemerken. Es geht zunächst vor allem um negative Gefühle, wie wir die wieder loslassen, so wie wir das in der Meditation mit Gedanken versuchen.

Ebenso wie Gedanken einfach aus dem Mind auftauchen, so geht es auch mit Gefühlen. Da genügt der kleinste Anlass. Oder aus dem Nichts taucht eine Erinnerung auf. Und schon sind wir in einem Drama.

Ein gutes Übungsfeld ist aktives Autofahren. Da fährt vor dir ein Mensch, der sich ganz komisch verhält. Wieso bremst der plötzlich? Weshalb fährt der nicht schneller? So ein Doofmann!

Der Mensch ist völlig fremd und wahrscheinlich wirst du ihn nie wieder sehen. Und er weiß überhaupt nichts von dir. Und obwohl dir gar nicht danach ist und du das Verhalten des anderen völlig daneben findest, sagst du: Mögest du glücklich sein!

Achte mal darauf, was deine Emotionen in diesem Augenblick machen. Ändert sich etwas? Muss du über dich selbst lachen? Oder wird dein Ärger noch größer?

Arbeite mit deinen Stimmungen. Bleibe in guter Stimmung. Da könnte etwas von Großzügigkeit sein.

In einem weiteren Schritt können wir uns positiven Gefühlen zuwenden. Wir dürfen uns durchaus auch selbst lieben. Das ist vielleicht gar nicht selbstverständlich. Ich kann mir wünschen, dass es mir selbst gut geht und dass ich glücklich bin.

Und in weiteren Schritten wende wir uns anderen Wesen zu und gehen immer weiter, erst zu Freunden und dann zu Menschen, die uns gleichgültig sind und schließlich selbst zu Menschen, die wir gar nicht leiden können, beispielsweise zu bestimmten Vorgesetzten.

Da gibt es eine ganz einfache Basisübung, um Mitgefühl zu entwickeln. Am einfachsten ist es, wenn wir nur Beobachter sind, also gar nicht irgendwie involviert. Wir gehen spazieren und sehen einen Menschen, dem es schlecht geht. Das könnte ein Mensch sein, dem das Laufen sehr schwer fällt und der offensichtlich Schmerzen hat.

Du musst zunächst gar nicht eingreifen; du musst der alten Dame nicht ihre schweren Taschen nach Haus schleppen. Das kannst du natürlich tun. So eine gute Tat ist sicher verdienstvoll. In diesem Schritt reicht es aber rein gedanklich.

Du siehst diesen Menschen und sprichst innerlich, wie in einem Gebet: Mögest du glücklich sein. Möge es dir gut gehen. Mögest du gesund sein.

Dabei geht es in diesem Schritt nicht einmal darum, dass du das auch wirklich fühlst. Das ist natürlich gut, wenn du das ganz innig wünschst und fühlst. Aber so weit bist du vielleicht noch gar nicht. Vielleicht ist dir dieser fremde Mensch völlig gleichgültig. Und trotzdem lässt du jetzt dieses Sprüchlein durch deinen Kopf gehen. Und dann ist es wieder weg.

Und dann siehst du noch einen Menschen, der Hilfe brauchen könnte. Und du wiederholst das Sprüchlein. Du gewöhnst dir an, immer wieder in so einer Situation den Spruch zu wiederholen, bis es ganz automatisch geht. Schon das wird etwas positiv in dir verändern.

Wie könnte es weiter gehen?

Meditation Liebe. Wir können zusammen mit Mitgefühl Gleichmut entwickeln, also möglichst frei sein von Abneigung gegenüber unangenehmen Menschen und auch nicht Freunden zu sehr anzuhaften.

Wir können ohne konkreten Anlass den Wunsch entwickeln, alle Wesen mögen glücklich sein.

Wir versuchen, ein guter Mensch zu werden und andere wert zu schätzen. Natürlich. Vielleicht geht es irgendwann darum, selbst dieses Gutsein los zu lassen. Gutsein ist dualistisch. Ich bin gut, du bist schlecht. Gutsein geht nicht ohne Schlechtsein. Dort draußen sind keine Fremden. Gehe darüber hinaus! Tiefstes Mitgefühl ist nicht dualistisch; es ist unparteiisch und hat etwas von Offenheit und Freiheit.

Über Mitgefühl kann man genau so viel sagen wie zur Meditation. Das hier kann nur eine Anregung sein. Und. Mach dich nicht verrückt. Fange dort an, wo du gerade bist und gehe Schritt für Schritt weiter.

Meditation Liebe.

 

Hier findest du die wichtigsten Tipps zur Meditation:

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