Hier geht es um die Meditationshaltung, welche Meditationshaltungen es gibt, auf einem Stuhl praktizieren oder auf einem Kissen, was wichtig ist.
Sitze in einer bequemen Meditationshaltung
Bei der Meditation kannst du auf einem normalen Stuhl oder auf einem Kissen auf dem Boden sitzen. Grundsätzlich geht es darum, bequem zu sitzen, damit uns der Körper bei der Meditation nicht stört oder ablenkt. Die Meditationshaltung sollte deine Meditation unterstützen.
Auf einem Stuhl sitzen
Scheu dich nicht, auf einem Stuhl zu meditieren. Der Meditation ist es egal, ob du auf einem Kissen sitzt oder auf einem Stuhl. Auf einem Kissen zu sitzen erscheint angemessener. Aber. Die meisten von uns sind es nicht gewohnt. Der Sitz wird schnell unbequem und vielleicht schmerzen die Beine oder sie schlafen ein. Wenn ich nur noch an meine Beine und meine Knie denke, dann kann ich nicht richtig meditieren. Dann ist da mehr so etwas von: wann hört das endlich auf?
Ich kenne das auch. Ich meditiere nun schon so lange auf einem Kissen, dass ich manchmal vergesse, dass auch ich mich daran erst einmal gewöhnen musste. Das dauert meist einige Zeit, bis das angenehm wird. Natürlich ist es gut, auf einem Kissen zu meditieren. Die Mühe lohnt sich. Aber lass es langsam angehen. Wechsele ab. Sitzt mal auf einem Stuhl, mal auf dem Kissen. Wie schon gesagt – die Sitzhaltung sollte die Meditation unterstützen und nicht behindern.
Der Rücken ist gerade
Der Rücken sollte gerade und in einer natürlichen Position sein. Dann fließt die Energie gut durch den Körper. In Indien und China gibt es die Vorstellung, dass ähnlich wie Blutgefäße Energiebahnen durch das Rückgrat verlaufen und von dort aus sich verzweigend den gesamten Körper versorgen. Ein gerader Rücken beugt auch Rückenschmerzen vor und lässt den inneren Organen Raum.
Stelle dir vor, dass die Wirbel wie ein Stapel Münzen aufeinander liegen. Der Rücken wird automatisch gerade, wenn du das Kinn etwas anziehst oder wenn du dir vorstellst, dass dich ein kleiner Faden am Hinterkopf nach oben zieht. Du sitzt weder weit nach vorn gebeugt noch weit zurück gelehnt. Wenn du auf einem Stuhl sitzt, solltest du dich nicht anlehnen, denn das könnte dich schläfrig machen.
Das Sitzkissen
Wenn du auf einem Kissen meditieren möchtest, dann wähle ein spezielles Meditationskissen. Gewöhnliche Kissen sind nicht geeignet, weil sie zu weich sind und dem Körper keinen Halt geben. Ideal sind feste runde Kissen ohne Knöpfe, etwa 40 cm im Durchmesser und mindestens etwa 12 cm hoch, prall gefüllt vorzugsweise mit Kapok (an sich weichen aber fest gepressten Pflanzenfasern) oder auch Spelzen (Dinkel oder Buchweizen).
Meditationshaltung Schneidersitz
Die meisten Menschen sind es nicht gewohnt, lange auf einem Kissen zu sitzen. Wenn sie sich setzen, nehmen sie meist spontan den Schneidersitz ein. Der ist aber nicht gut geeignet, weil die Beinmuskeln schnell ermüden und der Sitz unbequem wird. Deshalb stütze die Knie durch Kissen oder lege eine andere feste Unterlage – etwa Yogaklötze – unter die Knie, um den Beinen und dem ganzen Körper festen Halt zu geben.
Im Schneidersitz ist es auch schwer, den Rücken wirklich gerade zu halten. Deshalb lege etwas unter das Steißbein – ein kleines Kissen oder eine zusammengerollte Decke, um den Rücken und das Rückgrat zu stützen. Es gibt auch spezielle Meditationskissen, die für das Sitzen im Schneidersitz optimiert sind.
Auf einem Kissen sitzen
Wenn du auf einem Kissen sitzt und die Knie auf dem Boden ruhen, dann hat der Körper auch ohne Hilfsmittel eine gute Stabilität und erlaubt eine Meditation ohne Schmerzen. Das gilt allerdings erst, wenn sich unsere Beine mit ihren Gelenken, Muskeln und Sehnen daran gewöhnt haben. Da braucht es etwas Geduld. Welche Körperhaltungen geeignet sind, beschreibe ich weiter unten.
Die Stabilität des Körpers wird gefördert, wenn die Hände auf den Knien ruhen. Es hilft, wenn etwas Abstand zwischen Ellbogen und Körper bleibt.
Das Sitzen wird einfacher, wenn Du ein hohes Kissen oder deren zwei nimmst. Es hilft, wenn Du eine Decke oder eine flache Matte unterlegst, weil die Füße und Knie auf einer harten Unterlage schmerzen könnten. Und es gibt besondere Meditationsbänkchen aus Holz, die den Sitz vereinfachen und bequemer machen können.
Sei geduldig
Du sitzt mit einer gewissen Gelassenheit – ganz natürlich. Damit eine Sitzposition wirklich klappt und bequem ist, musst du vielleicht etwas üben. Sei geduldig mit dir.
Sitzpositionen-Meditationshaltung
Bei der Beschreibung der Meditationshaltung darf eine Aufzählung möglicher Positionen für die Beine nicht fehlen. Die sind teilweise ziemlich herausfordernd. Die Buddhas werden meist im doppelten Lotos sitzend dargestellt. Dabei liegen die Füße auf dem jeweils anderen Oberschenkel. Das ist eine wunderbare Yogastellung mit vielen Vorteilen – aber da muss man vielleicht ziemlich lange üben, bis das wirklich klappt und bequem ist.
Bei der einfacheren Variante liegt nur ein Fuß auf dem gegenüberliegenden Oberschenkel. Das ist der halbe Lotos.
Beim Viertellotos liegen die Füße weiter unten in den Kniebeugen. Man kann die Beine und Füße auch nebeneinander legen. Der Unterschied zum Schneidersitz besteht darin, dass beide Knie auf der Unterlage ruhen und der Körper dadurch viel stabiler wird.
Schließlich kannst du rittlings auf einem Kissen sitzen, das du vielleicht hochkant stellst, damit es höher wird. Zu dem Zweck kannst du auch zwei Kissen nehmen.
Hier geht’s zu den bisherigen Tipps zur Meditation:
https://www.raumfuermeditation.de/meditation-tipps/
Und das ist die Startseite von „Raum für Meditation“:
Devo hat mir das folgende Zitat gegeben:
Du musst mit einer wilden Entschlossenheit in Zazen sitzen, so als ginge es geradezu um dein Leben. Beim Zazen geht es keineswegs darum, auf dem Kissen abzuschalten oder einfach nur stumm herumzusitzen. Keine Zeit zum Dösen! Dein Zazen muss einen Tiger in die Knie zwingen. Ein nörgelndes Kind muss in Tränen ausbrechen, wenn es dich sieht. Wenn du auf diese Weise sitzt, sammelt sich die Energie deines Körpers in den Hüften. Nach wenigen Minuten in Zazen beginnt sich dein Körper von den Hüften aus anzuwärmen. Natürlich ist das nicht der Grund, weshalb wir Zazen praktizieren, aber diese Energie heilt jede Krankheit.
So sagt auch Hakuin: „Konzentriere deinen Geist stets in der Tanden-Region. Auf diese Weise förderst du deine vitale Energie. Weder die Hitze des Sommers noch die Kälte des Winters werden dir etwas anhaben können, und selbst als Hundertjähriger werden dein Zähne fest im Biss und deine Fingernägel gesund sein. Solange du dich nicht auf die faule Haut legst, wird dir ein langes Leben beschert sein. Du wirst jeden Weg bis zu Ende gehen, jedes Gebot einhalten, dich in jede Meditation vertiefen und jede Tugend verwirklichen können.“
Es ist nicht gut, die inneren Organe stark nach oben zu drücken und in den Unterleib zu viel Spannung zu legen. Am besten lässt du die inneren Organe in ihrer natürlichen Lage über dem unteren Bauch ruhen. Wenn du die inneren Organe überanstrengst, wirst du krank.