Ohne Worte. Eine Kalligraphie des großen Zenmeisters Nantenbo über Bodhidharma

Ohne Worte. Eine Kalligraphie, die ein Tuschebild des Bodhidharma begleitet. Sie stammt von dem großen Zenmeister Nantenbo: 

Was ich lehre beruht nicht auf Worten. 

Worte können die letztendliche Realität nicht beschreiben. 

Und auch konventionelles Wissen hilft hier nicht weiter.

 

ohne-worte

 

Dies ist eine Kalligraphie, die ein Tuschebild des Bodhidharma begleitet. Sie stammt von dem großen Zenmeister Nantenbo.

Bodhidharma ist ein Lieblingsobjekt der japanischen Tuschekünstler. Er gilt als Begründer und erster Patriarch des Zen.

Schauen wir uns die einzelnen Schriftzeichen an:

ich, mein

Das ist seltsam, dass ein Meister von sich selbst spricht. Es geht doch darum, das Ego zu überwinden. Hier geht es darum, den Unterschied zwischen seiner Ansicht und anderen Ansichten hervorzuheben. Seine Ansichten unterscheiden sich von vielen anderen.

Zweck, Absicht, Lehrmeinung

Es geht um den Inhalt seiner Lehren

kein, nicht

Das ist ein Lieblingswort des Zen. Es weist auf die Leere. Nichts hat feste Substanz. Auf der Erde kann man sich letztlich auf nichts verlassen; alles was wir wahrnehmen hat den Charakter eines Traums.

Wort

Ohne Worte. Die Wahrheit ist jenseits von Worten. Sie kann mit Worten nicht erfasst werden. Sie ist jenseits unserer Wirklichkeit und Vorstellungswelt. Sie ist mit nichts vergleichbar. Der Meister kann sie dir nur direkt zeigen und übertragen.

oder, außerdem

Außerdem“. „Ohne Worte“ ist nur die eine Seite. Es geht noch weiter.

 kein, nicht

Wissen, Arzt, Lehrer

Die Wahrheit zu vermitteln ist ein schwieriges Unterfangen. Da hilft dir dein gesamtes Wissen nicht weiter. Man kann es nicht beschreiben oder ausstellen. Es ist schlicht das Unbekannte.

dies, das hier

Dies hier.“ Wo kommt wahres Wissen her? Wer verkörpert es?

verlassen, zurücklassen

Da ist jemand gekommen, der seine Heimat verlassen und alles zurückgelassen hat. Und auch du musst alles zurücklassen, wenn du an diesen inneren Ort gelangen willst. Es bleibt alles so wie es war und trotzdem bleibt kein Stein auf dem anderen. Du durchschaust die Illusion, die unser Leben hier charakterisiert.

西 Westen

Bodhidharma kommt aus dem Westen. Der liegt von China und Japan aus gesehen in Indien und anderen exotischen Ländern.

Himmel

Indien ist nicht der Himmel. Aber es geht weniger um ein reales Land. Es ist ja letztlich egal woher er kam. Wichtig ist, dass er gekommen ist. Und für uns kommt er sozusagen aus dem Himmel, aus einem buddhistischen Paradies. Denn er zeigt uns den Weg.

Weg

Das ist der reale Weg von Indien nach China. Das Zeichen steht aber auch für den inneren Weg, für das Tao, für das universelle Sein.

acht

tausend

8000 meint ziemlich viel, sehr weit weg, ein unendlich langer Weg. Den hat Bodhidharma zurückgelegt, um uns den ebenso langen und schwierigen Weg zur Befreiung und zur letztendlichen Realität zu zeigen.

Was ich lehre beruht nicht auf Worten. Worte können die letztendliche Realität nicht beschreiben. Und auch konventionelles Wissen hilft hier nicht weiter.

Den westlichen Himmel habe ich verlassen und bin den unendlich weiten Weg gegangen.

Ich habe auch die folgende Übersetzung gefunden:

Meine Lehren sind wortlos und ohne Übertragung – mein Weg hat mich 8000 Meilen aus dem Westen hergeführt.“

 

der-weg

Die Kalligraphie wird von einem Bild des Bodhidharma begleitet.

raum-fuer-meditation

 

Diese Kalligraphie und viele weitere sind auch in einem Buch enthalten und kommentiert:

ZEN + NICHT-ZEN. Gedanken zu ostasiatischen Kalligraphien

Zen + Nicht-Zen: Gedanken zu ostasiatischen Kalligraphien : Seitz, Tomo J.: Amazon.de: Bücher

Hier auf dieser Webseite gibt es Bilder zur Meditation und weitere Kalligraphien und viele Blog-Artikel dazu:

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