Stimmungen

Stimmungen. Sie überfallen mich. Das ist wie eine Krankheit. Sie fliegen durch die Luft und ergreifen mich, schleichen sich heimtückisch an und machen sich breit. Das ist ein unverstandener ungenießbarer Cocktail aus diffusen Ängsten und Ärger. Was hilft dagegen?

stimmungen

 

Sie überfallen mich meist nachts und besonders beim Aufwachen. Merkwürdige Gefühle. Stimmungen. Als wenn da in mir ein scheunentorgroßes Loch wäre, durch das aller Mist in mich rein könnte. Manche Menschen sagen, das ist eine Krankheit. Es ist wirklich wie eine Krankheit, wie die Masern. Es fliegt durch die Luft und ergreift mich, schlecht sich heimtückisch an und macht sich breit.

Das ist ein ungenießbarer Cocktail:

Da sind diffuse Ängste – und Ärger.

Überforderungsängste. Was alles noch zu erledigen ist.

Da ist eine gewisse Katastrophenangst. Was alles in der Welt geschehen könnte.

Und so viel Ärger. Über eigene Fehler und über Meinungen, die ich nicht teile und die mich ärgern.

Da kommen ganz alte Erinnerungen hoch, die mit Vergänglichkeit und Tod zu tun haben. Gedankenfetzen über bevorstehende schmerzliche Veränderungen. Nichts Greifbares. Ein melancholisches Grundgefühl – wie grauschwarze Steinkreuze auf einem alten Friedhof.

Ein tiefer Widerwillen ist da. Es fehlt an Kraft, an Initiative, an Energie. Nichts, auf das ich mich freute oder das mich herausforderte.

Ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht!

Abwarten und nichts tun. Und gleichzeitig das Gefühl, so viel noch tun zu müssen.

Letztlich verstehe ich nicht, was da geschieht. Und das ärgert mich zusätzlich. Ich glaube, das ist der Augenblick, in dem manche Menschen bestimmte Pillen einwerfen oder einen Schnaps trinken. Aber das hilft definitiv nur für kurze Zeit und macht die Sache letztlich schlimmer.

Keine Ursache zu finden

Ich versuche zu ergründen, was das ist.

Ich könnte fast alles, was ansteht, in kurzer Zeit erledigen.

So vieles läuft falsch. Sicher. Aber die Welt ist nie im Gleichgewicht.

Ich kann es an nichts festmachen. Die Suche nach Gründen, wo es keine gibt. Es geht nicht um Logik.

Grübeln hilft nicht weiter. Vielleicht macht es alles noch schlimmer. Still in der Ecke sitzen und abregnen lassen, hilft meist auch nicht weiter.

Was hilft

Es hilft, darüber nachzudenken, was denn wirklich objektiv vorliegt. Manches ist real. Es gibt Schwierigkeiten und Probleme. Aber vieles ist auch nur Einbildung, lässt sich durch beherztes Handeln beseitigen oder ist ohnehin durch nichts aus der Welt zu schaffen. Leider kann die Rationalität selten die Emotionen wirklich besiegen. Da ist so etwas von „aber trotzdem“.

Auch wenn diese Stimmungen diffus sind und scheinbar aus dem nichts kommen, so spiegeln sie doch meine momentane Realität wieder. Wenn ich konkret in einer herausfordernden Umgebung lebe oder mich mit aufregenden Reizen füttere, dann kommt so etwas. Vielleicht ziehe ich mir ständig Bücher und Fernsehserien rein voller Mord und Gewalt. Manchmal reichen schon die aktuellen Nachrichten. Wer in Ruhe genügsam und entspannt lebt, wird ganz andere Gefühle haben.

Auch wenn ich davon träume im Bett zu liegen und zu schlafen und zu schlafen – was meist sofort hilft: Aufstehen.

Ablenkung hilft – wenn ich mich mit etwas beschäftige, mich in Arbeit stürze. Dann habe ich nicht viel Zeit, mich um meine Gefühle zu kümmern.

Gartenarbeit, Laufen und Spazierengehen in der Natur hilft definitiv. Als wenn die Landschaft und die Pflanzen diese ungeliebte Energien fressen würden.

Und natürlich hilft Meditation – wenn ich da nicht weiter grübele, sondern wenn ich es schaffe, die Gedanken und Gefühle zur Ruhe kommen zu lassen.

Ein Netz an Freunden kann helfen. Gute Gespräche.

Ich könnte versuchen, den Stimmungen eine positive Richtung zu geben. Hier zählt schon der Versuch, denn er macht mich wacher, lässt mich vielleicht meine tatsächliche gegenwärtige Situation sehen und fördert meinen Willen, Erkenntnisse in die Tat umzusetzen.

Eine bestimmte Form des Atmens hilft: Ich atme ganz tief aus, leere die Lungen so weit wie möglich und halte den Atem ein paar Sekunden lang an. Und dann atme ich tief ein und halte den Atem wieder ein paar Sekunden lang an. Wenn ich diesen Rhythmus etwas beibehalte, dann wird sich meine Stimmung völlig verändert haben.

Das Ziel

Nach der Zeit des „die Decke über die Ohren ziehen wollen“ kann eine Zeit des allmählichen Erwachens folgen. Der Nebel löst sich auf. Ich bin hier und sehe was ist.

Das Ziel heißt Freiheit, im Augenblick zu leben, nicht mehr Sklave meiner Gefühle, Gedanken und Impulse zu sein. Wenn sich der Schlamm setzt, wenn ich zur Ruhe komme, dann kann ich vielleicht spüren, dass es unter den Stimmungen, jenseits von Angst und Hoffnung, eine Schicht tiefen Friedens gibt.

 

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