Unbeschreiblich – wo wird mich die Meditation hinführen?

Unbeschreiblich. Wie kann ich mir Geisteszustände in der Meditation vorstellen – bis zu Erfahrungen, die sich hinter Worten wie „Natur des Geistes“ oder „Erleuchtung“ verstecken?

unbeschreiblich

 

Wenn ich sage, ich liebe dich, dann weiß der andere Mensch wahrscheinlich was ich meine. Zumindest wird er mit dem Wort „Liebe“ irgendetwas verbinden.

Wenn jemand „Meer“ sagt, dann sehe ich vor meinem geistigen Auge den unendlichen Ozean. Ich spüre den Wind, atme die salzige Luft, höre die Möwen.

Wer schon einmal am Ufer des Meeres gestanden und auf die Wellen geschaut hat, weiß, was „Meer“ bedeutet.

Das direkte, unmittelbare eigene Erleben führt zu Erfahrungen.

Ohne eigene Erfahrung wird es schwierig. Wir scheitern ja schon, wenn wir einen spezifischen Geschmack beschreiben wollen. Wie schmeckt der Wein? Ja, gut. Oder fruchtig, erdig, sauer, feinherb.

Einen Wein kann ich anbieten. Wenn er oder sie einen Schluck trinkt, dann braucht es keine Beschreibung mehr. Da ist dann unmittelbares Wissen.

Um zu kommunizieren brauche ich Bilder und Worte oder zumindest eine Geste. Aber die helfen nur, wenn der andere das gleiche mit den Bildern und Worten verbindet, wie ich selbst. Wenn es um Erfahrungen geht, die mit nichts auch nur annähernd vergleichbar sind, was ich mir auch nur vorstellen kann, dann wird es richtig schwierig.

Das gilt besonders für Geisteszustände in der Meditation – bis zu Erfahrungen, die sich hinter Worten wie „Natur des Geistes“ oder „Erleuchtung“ verstecken. Weil sie buchstäblich jenseits unserer Vorstellungen sind, jenseits von Subjekt und Objekt, jenseits von Ego. „Jenseits von Worten, jenseits von Gedanken, unbeschreiblich“ heißt es im Herzsutra.

Es gibt ganz große Meister, die diese Zustände aus eigener Erfahrung kennen und sie verkörpern. Wenn ein Mensch bereit ist, dann kann dieser Mensch diesen Zustand mit Hilfe des Meisters und seinem Segen selbst unmittelbar und genau so erleben.

Aber leider habe ich selten einen großen Meister zur Hand, der mir unmittelbar helfen kann. Dann bleibt nur noch, diesen Zustand mit etwas Bekanntem zu vergleichen, das in mir vielleicht etwas hervorruft, das auf die Erfahrung hinweist.

Das ist besser als gar nichts. Das ist wie der Finger, der auf den Mond weist. Aber nicht der Mond selbst.

Es gibt Beschreibungen von diesen besonderen Geisteszuständen, die wir in der Meditation schließlich anstreben. So ein Zustand wird vielleicht wie folgt beschreiben:

Da ist ein grenzenloser weiter klarer Raum – weit und offen.

Mit Worten wie „weit und offen“ kann ich in Bilder eintauchen – das Bild eines großen See – klar, unbewegt und auch friedlich – kein Wind und keine Wellen.

Oder die Vorstellung des unendlich weiten Ozeans.

Ich kann mir die Sicht von einem ganz hohen Berg aus vorstellen, der alles überragt und die Sicht in die Weite der Landschaft und auf einen wolkenlosen Himmel. Da ist ein Gefühl von überwältigt sein, auch so etwas von wohliger Erschöpfung, Sprachlosigkeit, von Stille, die nicht besonders kultiviert werden muss. Sie ist ganz natürlich da. Ich muss nichts tun. Ich sitze einfach nur da und schaue in den grenzenlosen Himmel, in die Unendlichkeit.

Da ist nur noch Blau. Ein Blau, in das ich eintauchen und aufgehen kann. Nur noch Weite und leerer klarer Raum ohne Grenzen.

 

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