Was ist Bewusstsein?


Was ist Bewusstsein? Alles was ich zu wissen glaube, existiert im ersten Schritt nur in meinem Bewusstsein. Und gleichzeitig entzieht sich das Bewusstsein einer Untersuchung.

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Was ist Bewusstsein? Das Thema ‚Bewusstsein‘ gilt als eines der schwierigsten Themen überhaupt.

Wie die Dinge da draußen tatsächlich sind, kann ich sicher nicht wissen. Alles was ich zu wissen glaube, existiert im ersten Schritt nur in meinem Bewusstsein. Es gibt einfach keinen unmittelbaren Kontakt zur Wirklichkeit. Ich kenne die Welt immer nur als Beschreibung.

Und gleichzeitig entzieht sich das Bewusstsein selbst einer Untersuchung. Ich kann es weder anschauen, noch anfassen, spüren oder irgendwie wahrnehmen – und doch existiert es.

Das menschliche Bewusstsein ist eine Funktion des Geistes.

Bewusstsein beinhaltet, dass ich überhaupt etwas wahrnehme, also wach und aufnahmebereit bin.

Es gibt zahlreiche Abstufungen des Bewusstsein, entsprechend dem Grad meiner Wachheit.

Bewusstsein umfasst jede Art von mentalem Prozess.

Insbesondere ist das unmittelbare Gewahrsein dieser mentalen Prozesse gemeint.

Mit meinem Bewusstsein erschaffe ich ein Modell der Welt, das es mir erlaubt, mich in ihr zurechtzufinden und darin zu überleben.

Bewusstsein ist das Wissen um meine eigenen Existenz als ein Individuum auch über die Zeit hinweg.

Wo hat das Bewusstsein seinen Sitz?

Wir neigen dazu, Bewusstsein als eine Funktion des Gehirns zu sehen.

Inzwischen sind viele Bereiche des Gehirns identifiziert, die mit mentalen Prozessen in Verbindung stehen. Allerdings wurde kein Ort gefunden, der direkt als Sitz des Bewusstseins angesehen werden kann. Bewusstsein soll durch eine spezifische Interaktion unterschiedlicher Gehirnzentren entstehen.

Ob es Bewusstsein außerhalb und unabhängig vom Gehirn gibt, ist selbst unter Naturwissenschaftlern strittig. Es gibt Berichte über Menschen ohne erkennbare Gehirntätigkeit, im Koma oder unter Narkose, die gleichwohl später von Erlebnissen berichtet hätten.

Wenn es kein Bewusstsein ohne Gehirn gibt, dann sind auch alle Spekulationen und Glaubensvorstellungen der Religionen hinfällig – über außerirdische Bereiche für Verstorbene, über Engel, Teufel und Götter.

Ist es völlig undenkbar, dass es nicht materielle „Bewusstseine“ gibt?

Kann ich mein Bewusstsein verändern?

Meinem Bewusstsein geht es, wie einem Frosch in seinem kleinen Teich. Der Teich ist seine einzige Realität. Eine völlig andere Umgebung kann er sich nicht einmal vorstellen.

Wenn ich wissen will, wie die Realität wirklich beschaffen ist, beschreite ich neugierig und mutig einen Weg, von dem ich nicht wissen kann, was mich dort erwartet.

Der normale Geist schafft ein Modell der Welt, das ich für real halte und das die Basis für mein Überleben darstellt. Er ist ununterbrochen verfangen in allen möglichen mentalen Prozessen und damit permanent abgelenkt.

Ein höheres Bewusstsein entsteht durch Achtsamkeit – deshalb die Praxis der Meditation. Ich lerne, mich mehr und mehr von meinen einschränkenden Konzepten und inneren Barrieren, von der Identifikation mit Körper, Gedanken und Gefühlen, zu lösen und erkenne allmählich, dass meine Realität eine Illusion ist, die gleichwohl existiert.

Für Menschen, die höhere Bewusstseinszustände anstreben, gibt einen äußerst interessanten Zwischenzustand:

Mein Geist formt aus Informationen, die meine Sinne liefern, zunächst ein Bewusstsein, das wahrnimmt, klar unterscheidet und benenntnicht mehr.

Das ist der entscheidende Punkt: Es gibt keine Beurteilung. Ich nehme wahr – denke aber nicht: das ist gut oder schlechtoder das mag ich und das mag ich nicht.

Da ist nur eine winzige Lücke, bis der gewohnt gewöhnliche beurteilende Bewusstseinszustand wieder auftaucht.

Das Üben von Meditation hat auch den Zweck, den Prozess zu verlangsamen, damit nach dem nur lediglich registrierendem Bewusstseinszustand nicht gleich das Bewerten kommt.

Ich lerne dieses lediglich registrierende Bewusstsein wahrzunehmen, zu kultivieren und darin zu verweilen. Wem das gelingt – zu verweilen ohne zu beurteilen – ruht in der permanenten Jetztheit der Meditation.

Das lediglich registrierende Bewusstsein ist nicht das Ende der Fahnenstange. Es gibt zahlreiche Zwischenschritte und Stadien des Bewusstseins auf dem Weg zum ultimativen Ziel.

Das höchste Bewusstsein, die Erkenntnis, wie die Realität tatsächlich ist, lässt sich nur unbeholfen beschreiben und wird durch vieles charakterisiert, was es nicht ist.

Der Buddha sprach von einem tiefgründigem, vollständig reinen Wissen, wie strahlendes Licht, aus einem Stück und nektargleich, voll tiefem Frieden.

 

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