Was ist der Tod? Die Vorstellung ist schwer zu ertragen, dass ich einmal nicht mehr da bin. Ist da nicht so ein Gefühl von: mich wird das nicht treffen? Der Tod ist das ultimative Loslassen. Und was kommt danach? Wenn ich eine klare Vorstellung davon habe, dann wird es einfacher zu sterben.
Das ist inzwischen ein Gemeinplatz: Unsere Gesellschaft verdrängt den Tod. Der Jugendkult verblasst etwas, weil die Mehrheit unserer Bevölkerung ein gewisses Alter erreicht hat. Deshalb muss jeder, der etwas verkaufen will, diese Älteren umwerben. Aber Tod? Der wird verdrängt. Gestorben wird im Krankenhaus, dann wird die Leiche schön hergerichtet und zunehmend mehr verbrannt.
Wir sprechen vom Kampf gegen den Tod. Die Zahl der Unfälle ist geringer geworden. Diese Krankheit kann geheilt werden. Jene Krankheit wurde ausgerottet. Das ist natürlich gut so. Aber wir können Menschenleben nur für eine gewisse Zeit retten.
Wir werden alle sterben – jeder einzelne von uns. Wissen wir das? Ja, natürlich. Aber. Ist da nicht so ein Gefühl von: mich wird das nicht treffen? Die Vorstellung ist schwer zu ertragen, dass ich einmal nicht mehr da bin. Ich will meine Endlichkeit nicht sehen.
Ich dränge den Gedanken an die Seite. Ja, schon, ich werde irgendwann sterben. Aber sicher nicht jetzt. Das wird noch sehr lange dauern, bis es soweit ist. Deshalb dieses ewige Aufschieben. Ja, das müsste ich mal tun. Aber ich habe ja noch Zeit. Gerade wenn ich jung und gesund bin denke ich immer, das müsste ich mal tun. Und ich verschiebe es auf Irgendwann. Doch Irgendwann kommt nie. Da brauche ich schon ein konkretes Datum. Und es kann gut sein, dass es ganz plötzlich zu spät ist.
Ich kann ein ganzes Leben damit zubringen, vor mir weg zu laufen. Ich kann mich so beschäftigen, dass ich keinen einzigen Augenblick im Leben zur Besinnung komme. Immer liegt etwas an. Immer bin ich abgelenkt. Manche Menschen stürzen sich so in ihren Beruf, dass wirklich keine frei Minute bleibt. Das „Wenn alles getan ist“ gibt es nicht.
Das ultimative Loslassen
Was Tod ist, kann man hier mit Sicherheit nur aus Sicht der Hinterbliebenen beantworten. Dann ist der andere Mensch nicht mehr da, sondern nur noch sein Körper.
Der Tod ist das ultimative Loslassen. Du musst alles abgeben. Es verschwindet für dich. Dein Reichtum, dein Haus, dein Auto, dein Hund, deine Frau, die Kinder und Enkel, der kleine Garten, deine Urlaubsorte, dein Lieblingsplatz im Park, dein Körper, selbst wohl deine Erinnerung, dein Ego, der Teil von dir, der „ich“ sagt.
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Und was kommt nach dem Tod? Das ist schwer zu sagen. Ja, ich habe Vorstellungen. Aber ganz sicher bin ich nicht, dass sie richtig sind. Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Es gibt viele Menschen, die behaupten, es ganz genau zu wissen. Aber diese Vorstellungen sind unterschiedlich.
Meine Mutter pflegte zu sagen: Es ist noch niemand zurück gekommen.
Es gibt Nachtoderfahrungen – also Berichte von Menschen, die klinisch Tod waren. Und es gibt etwas, das man Out-of-the-body-experience nennt. Dabei wird man sich im Traum bewusst, ohne aufzuwachen. Das sind aber alles Erinnerungen von lebenden Menschen.
Es gibt Berichte über Erinnerungen insbesondere von kleinen Kindern aus anderen Leben.
Was nach dem Tod kommt, muss ich glauben. Plausibel erscheint mir die Vorstellung der Wiedergeburt. Es kann gut sein, dass es eine Wiedergeburt gibt. Ursache und Wirkung leuchtet auch mir ein. Ich glaube nicht, dass mit dem Tod alles vorbei ist.
Hat das Leben einen Sinn? Hilft dein Leiden vielleicht jemandem? Vielleicht dir selbst? Werden gute Taten irgendwie belohnt? Kommst du nach dem Tod in den Himmel – oder in die Hölle, in irgendein Paradies oder fällst du in ein schwarzes Loch? Hast du nach dem Sterben ein neues Bewusstsein? Ist das klare Licht des Geistes das einzige, das nach deinem Tod von dir bleibt? Wirst du vielleicht wieder geboren? Als Mensch, als Tier, auf dieser Erde oder ganz woanders, in der Zukunft oder in der Steinzeit? Ändert das etwas, wenn ich das weiß? Fragen.
Ich glaube, dass es sinnvoll ist, eine klare Vorstellung davon zu haben. Dann wird es einfacher zu sterben.
Hier geht’s zu den Tipps zur Meditation:
https://www.raumfuermeditation.de/meditation-tipps/
Das ist die Startseite zu “Raum für Meditation”:
Hallo Tomo,
danke für deinen gedanklich anregenden Text.
Fragen bleiben auch bei mir übrig aber ich denke Meditation ist ein gutes Mittel um
dem eigenen Tod näher zu kommen.
Auf bald!