Was ist ein Opfer?

Was ist ein Opfer?  Ist ein Opfer ein Deal mit einer übernatürlichen Wesenheit um etwas zu erreichen? Oder ist Opfern eine weitere Methode, mich selbst zu entwickeln?

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Das Thema „Opfer“ ist interessanter, als es auf den ersten Blick scheint. Ich sehe es als eine weitere Methode, mich selbst zu entwickeln.

Opfer klassisch

Klassisch versteht man unter Opfern einen Deal mit einer übernatürlichen Wesenheit oder Kraft und vielleicht auch mit meinem eigenen Unterbewussten. Der Mensch gibt, um etwas zu erreichen. Das ist ein Geschäft mit Leistung und Gegenleistung.

Das setzt eine Kommunikation voraus. Die angesprochenen Wesenheiten müssen mitbekommen, was der Opfernde will und sie müssen ihre Schlussfolgerungen mitteilen.

Wer fest an die Hilfe übernatürlicher Wesenheit glaubt, wird feststellen, dass seine Wünsche ziemlich oft in Erfüllung gehen. Was geschieht da? Helfen diese Wesen buchstäblich? Oder programmiere ich meinen Geist entsprechend?

Das tut ja nicht weh, so ein paar Blumen oder Süßigkeiten abzuzweigen. Wenn mir ein Ziel wirklich wichtig ist, dann zeige ich es an meinem Einsatz! Ich gebe etwas, an dem ich wirklich hänge, was mich herausfordert und mir weh tut. Der Einsatz sollte dem Wunsch entsprechen. Der Mensch schätzt nur, was etwas kostet. So funktioniert unsere innere Logik.

Ich habe eine Geschichte aus Mexiko gehört, in der jemand zu einem Heiler ging, um eine schwere Krebserkrankung los zu werden. Der Heiler forderte ihn auf, seinen gesamten nicht unbeträchtlichen Reichtum in Form eines großen Packens voller Geldscheine herbeizuschaffen und zu verbrennen. Er wurde geheilt.

In Mexiko habe ich erlebt, wie Opfern praktisch aussieht. Besonders beliebt sind Maria, Jesus als schrecklich blutender Schmerzensmann und Figuren kleiner Kinder, die offenbar für verschiedene Heilige stehen. Ihnen werden Spielsachen geopfert, Plastikpistolen, Micky Mouse, Autos und Flugzeuge. Eben alles, was kleine Jungen brauchen. Laut tragen die Gläubigen ihre Wünsche und Sorgen vor, Gläubige jeden Alters und aller sozialer Schichten.

Opfern als Geistestraining

Jede Form des Gebens ist auch ein Geistestraining. Der Trick hinter einem Opfer ist nicht die Wesenheit. Der ist es im Zweifel egal, was da geschieht. Die Buddhas brauchen keine Opfer.

Letztlich geht es immer um meinen Geist. Der formt meine Welt.

Ein Opfer beeinflusst mich, verändert mein Gefühl, meine innere Haltung. Ich lerne, Konzepte loszulassen oder ich lerne neue. Ich konditioniere mich.

Abneigung und Anhaften sind die Wurzeln unseres Leidens und führen zu Unwissenheit und Verwirrung. Ein guter Grund für das Opfern ist deshalb, gegen die Gewohnheit des Anhaftens und der Begierde zu arbeiten, das Bekämpfen meines Geizes, meiner Gier und das Üben und Lernen von Großzügigkeit. Opfergaben wirken gegen meine Kleinlichkeit, mein Festhalten und meine Unfähigkeit, etwas zu geben und zu teilen.

Es geht um gedankliche Transformation. Deshalb ist es im ersten Schritt nicht so wichtig, ob ich wertvolle Gegenstände opfere oder überhaupt Materielles.

Ich sollte erst innerlich bereit werden, wenn ich ein Opfer später nicht bereuen will. Deshalb genügt es anfänglich, mir das Geben nur vorstellen. Ich kann gedanklich gigantische Opfergaben schaffen. So gewöhne ich mich an die Vorstellung. Später kann ich materielle Dinge opfern und weggeben und deren Wert allmählich steigern.

Es ist aber schwierig, sich etwas nur geistig vorzustellen. Deshalb nimmt man materielle Gegenstände wie Reis und vervielfältigt sie gedanklich ins Unermessliche. Es geht darum, das Opfer lebendig werden zu lassen, es zu segnen und in der Imagination noch besser, zahlreicher, vielfältiger, begehrenswerter für die Wesenheiten zu machen, für die es bestimmt ist. Denke wirklich groß und gewaltig.

Vielleicht wird Geben allmählich eine Gewohnheit und ich bekomme ein gutes Gefühl, wenn ich einem Wesen etwas gebe. Wenn ich nicht lerne loszulassen und zu geben, wie will ich dann allen fühlenden Wesen helfen?

Wenn ich etwas gebe, sammele ich Verdienste an und sorge damit für mein zukünftiges Glück.

Ein weitere Möglichkeit für ein Opfer und für ein Geben ist Dankbarkeit. Ich möchte etwas geben für etwas Gutes, das ich empfangen habe. Der Mensch freut sich, dass er etwas erreicht hat. Er gibt, damit keine Rechnung offen bleibt oder aus der schlichten Freude heraus, dass es ihm gut geht.

Vielleicht opfere ich mit der Vorstellung, eine Wesenheit zu erfreuen.

Ein Opfer kann auch ein Tun oder Nichttun, eine Anstrengung, ein Versprechen oder Gelübde sein.

Angesprochen werden können jegliche Wesenheiten, die der Opfernde sich vorstellt und mit denen er kommunizieren möchte oder auch etwas Nebulöses oder Abstraktes, das ich gar nicht so genau benennen kann, das es für mich aber doch gibt. Das können auch Buddhas und Bodhisattvas sein. Aber brauchen die Opfer?

 

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. رژ لب مای میکاپ استوری

    Keep on writing, great job!

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