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Orientierung

Ich irre blind umher auf der Suche nach irgendetwas. Ich weiß, dass es etwas zu finden gibt, aber ich weiß nicht was und nicht wo ich suchen soll. Ich vertue die Zeit in sinnloser Geschäftigkeit.

Brauche ich Ziele? Oder geht es nur darum zu spielen und Spaß zu haben?Ohne Ziele bewege ich mich im luftleeren Raum.

Angst

Angst umschließt mich wie früher Berlin die Mauer. Bleibe ich innerhalb der Mauern – keine Angst, aber Enge, nicht genug Luft zum Atmen, Langeweile, Gewohnheit und Gewöhnlichkeit. Mauern überwinden und sehen, was dann kommt. Jeder Schritt in die Angst, über die Mauer, dehnt den Zaun um mich aus. Hinter jeder Mauer steht eine neue Mauer. Und jede überwundene Mauer gibt mehr Freiheit – bis der Raum wirklich grenzenlos wird.

Alle meine nicht gewollten Konditionierungen, Verhaltensweisen, Ängste, Gewohnheiten, Gedanken, Bindungen, Gefühle … überprüfen, aufgeben und überschreiten. Das neue Land entdecken – soweit ich es jetzt vermag.

Selbstbeherrschung hat für manche einen Geschmack von Unterdrückung. Ich unterdrücke mich selbst. Oder: Selbstbeherrschung als Weg zur Freiheit. Das konsequente Streben. Herr werden im eigenen Haus. Von möglichst wenigen Dingen noch abhängig sein.

Wenn ich den Weg nicht jetzt gehe, muss ich ihn später gehen, in 5 Jahren, in 50 Jahren, 5.000 oder in 50.000 Jahren. Bis ich endlich dort ankomme, wo ich immer schon gewesen bin.

Fragen

Fehlt etwas in meinem Leben? Was ist mir wirklich wichtig?

Das ganz große Lebensziel, das ich spätestens am Ende meines Lebens erreicht haben will?

Was bin ich bereit, dafür zu tun?

Wann möchte ich etwas tun und wann möchte ich dies Ziel erreicht haben?

Habe ich konkrete Vorstellungen und Pläne?

Manche Ziele können sich im Laufe der Zeit ändern oder auflösen und neue treten in mein Leben – andere bleiben. Und es gibt letztendliche Ziele, die mich mein Leben lang begleiten oder die sogar alle Menschen betreffen.

Mögliche Ziele

Das Streben nach Anerkennung und Erfolg ist durchaus legitim. Ist es auch ein Ziel um seiner selbst willen?

Mich selbst erkennen.

Leid überwinden.

Mich bemühen, ein guter Mensch zu sein.

Etwas von dem weiter geben, das ich gelernt habe.

Das große Ziel

Wenn ich ganz großes Glück habe, dann kann ich an einen Ort kommen, an dem nichts mehr ist und nie etwas gewesen ist. Auch ich bin nicht mehr. Und trotzdem ist etwas da. Ich schlafe nicht. Ich bin voll bewusst. Das Gedankenkarussel ist zum Stillstand gekommen. Ich hänge nicht mehr an meinen Gedanken fest. Die bekannte Welt ist zusammengebrochen …

Das ist Meditation. Und Zauberei. Dann ist alles möglich …

Das Greifen und Anhaften hat aufgehört. Das Wollen ist weg. Vielleicht auch die Verzweiflung. Das Bemühen. Nichts ist mehr zu tun. Ruhe.

In diesem Zustand gibt es den dualistischen Geist nicht mehr, der zwischen Ich und Du, Mein und Dein, dies und das trennt. Da ist nichts von Neid oder Eifersucht, kein Verlangen, keine Aversion, keine Geistestrübung, keine Unwissenheit.

Das bedeutet auch, dieses „um zu“ überwinden. Ich mache nicht mehr etwas, um etwas zu erreichen. Es ist jenseits von Zwecken. Es ist da. Es ist nicht gut oder schlecht.

Es ist nicht getrennt von Liebe, Mitgefühl, Bodhicitta.

Das heißt erwacht sein.

Das kleine Selbst ist in etwas viel größerem aufgegangen. Dieses „Es“ ist nicht geschaffen und wird nicht vergehen. Nichts kann dem noch hinzugefügt werden. Es ist das einzige, das unveränderlich ist.

Von da kommen alle Wesen und dahin gehen sie wieder. Es ist das Göttliche in uns.