Wenn ich sterbe. Der Tod kann mich jederzeit berühren und mich mitnehmen. Vielleicht ist es sinnvoll, mich mal hin zu setzen und zu überlegen, was noch zu tun ist. Der Augenblick des Todes ist möglicherweise der wichtigste im ganzen Leben.
Der Tod kann jeden Augenblick kommen. Er kommt meist ohne Vorwarnung.
Wenn ich jetzt sterben müsste und jemand würde mich fragen: Was bedauerst du im Leben? Was hättest du noch gern getan? Was würde ich antworten?
Der Tod als Ratgeber
Ich stelle mir vor, der Tod sitzt mein ganzes Leben lang auf meiner linken Schulter. Er ist immer da. Er schläft nicht. Er ist immer da und hellwach. Und jederzeit kann er mich berühren und mich mitnehmen. Wenn ich so lebe, dann wird jeder kleine Augenblick kostbar und besonders. Es gibt keine Zeit zu verschwenden.
Angesichts des Todes lerne ich, mich nicht so wichtig zu nehmen.
Bin ich auf der Erde, weil ich hier eine Aufgabe habe?
Wenn ich hier eine Aufgabe habe, dann muss ich so lange immer wieder hierher kommen, bis sie erledigt ist. Wenn ich den Weg nicht jetzt gehe, muss ich ihn später gehen, in 5 Jahren, in 50 Jahren, 5.000 oder in 50.000 Jahren.
Was ist noch zu tun?
Vor dem Tod kommt das Sterben, vielleicht Siechtum, Demenz. Dann kann ich nichts mehr regeln. Vielleicht ist es sinnvoll, mich mal hin zu setzen und zu überlegen, was noch alles zu tun ist.
Vielleicht möchte ich etwas schaffen, das bleibt. Das sind einmal Nachkommen, Kinder und Enkel. Ich kann klassisch ein Buch schreiben, ein Haus bauen, einen Apfelbaum pflanzen. Okay. Die überleben mich. Aber irgendwann vergeht auch das. Und was habe ich davon?
Da gibt es ganz praktische Dinge wie Vollmachten und ein Testament. Habe ich mir Gedanken gemacht, wer meine materiellen Dinge bekommen soll und das kommuniziert und irgendwo festgelegt?
Ich sollte alles bereinigen, was mein Herz belastet. Vielleicht ist da etwas mit einem Menschen zu klären. Vielleicht habe ich mich mal mit jemandem verkracht und möchte mit diesem Menschen darüber sprechen. Mit wem möchte ich mich versöhnen? Habe ich noch eine Schuld zu begleichen? Vielleicht tut mir etwas leid. Ich möchte um Verzeihung bitten oder jemandem anderes verzeihen. Ich denke an Eltern, an Geschwister, an Freunde, ehemalige Freunde und Partner. Auch an Geschehnisse, die ganz weit in der Vergangenheit liegen.
Vielleicht ist noch etwas in mir, das erlöst werden möchte. Vielleicht gibt es einen großen Wunsch – eine Sehnsucht. Vielleicht wollte ich immer eine ganz große Reise machen, ein fernes Land besuchen. Vielleicht möchte ich im Beruf noch einmal ganz neu anfangen. Noch ist Zeit.
Vielleicht möchte ich, dass sich Menschen an mich erinnern. Ich könnte etwas verschenken. Eine alte Familienbibel weiter geben, vielleicht möchte ich meine Lebensgeschichte aufschreiben. Vielleicht lernt doch jemand aus meinen Fehlern und meinen Erfahrungen.
Was will ich von mir sagen können, wenn ich sterbe? Ich hatte ein gutes und stimmiges Leben? Ich habe getan, was ich tun wollte und was getan werden musste? Ich bin mit mir im Reinen? Jetzt kann ich getrost los lassen und gehen? Ich glaube, dass ich ein anständiger Mensch war, jemand, der anderen geholfen hat, ihre Nöte gesehen hat, mit Anteilnahme, Rücksichtnahme und Verständnis, jemand, der ein gutes Herz hatte und freundlich war?
Was kann ich im Augenblick meines Todes tun?
Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann ist der Augenblick des Todes möglicherweise der wichtigste im ganzen Leben, weil sich dann entscheiden könnte, wie es weiter geht. Mein Bewusstsein und vielleicht mein Wünschen und Wollen könnten den Weg weisen und ich kann selbst meine Zukunft bestimmen.
Nachdem ich gestorben bin, gibt es für mich nur noch meinen Geist. Die meisten Wesen werden mit ihren Gedanken und Gefühlen noch an einigem festhalten. Das ist ein großes Problem. Warum? Dann hänge ich möglicherweise fest. Ich verfolge Menschen, die ich kenne, schaue, was sie mit meinen Sachen machen, wie Partner und Freunde über mich reden. Und so bleibe ich ewig hier. Ich könnte so was wie ein Poltergeist werden, der hier festhängt.
Ich lasse besser auch gedanklich alles los, was ich hier verliere – alles, meinen Körper, meinen Besitz, meine Freunde und Angehörigen, auch meine Erinnerungen.
Ich kann beten – das heißt: ich denke an etwas Höheres. Ich bitte eine Wesenheit meines Vertrauens um Hilfe.
Ich kann mir vorstellen, in ein enormes Licht zu gehen. Das ist das, was manche Gott nennen.
Ich entspanne. Das, was ich denke, wird augenblicklich geschehen. Es gibt nichts von Nähe oder Entfernung. Wenn ich an den Mars denke und dort sein möchte, dann werde ich dort sein. Deshalb sollte ich in der Lage sein, mein Denken zu fokussieren und bei einem Gedanken zu bleiben.
Deshalb ist es im Augenblick des Todes am besten, mich auf einen Punkt zu konzentrieren, nämlich darauf, wo ich nun gern sein möchte – so etwas wie ein Paradies, ein Ort, der für mich gut ist – oder dass mir ein höheres Wesen hilft, an einen guten Ort zu kommen. Ich kann die Gedanken darauf richten, in einer bestimmten Form und Umgebung wieder geboren zu werden oder in den voll erwachten Zustand zu gelangen und zu verweilen.
Ein Zweck der Meditation – vielleicht der wichtigste – ist es, den Geist flexibel zu machen – das heißt, dass meine Gedanken nicht mehr hin und her springen. Ich bin in der Lage, mich auf einen Punkt zu konzentrieren. Das könnte nach dem Tod enorm wichtig sein.
Hier gibt es noch viele andere Blog-Artikel:
https://www.raumfuermeditation.de/meditation-blog
Hier geht’s zu den Tipps zur Meditation:
Das ist die Startseite zu “Raum für Meditation”: