Ziele erreichen – manifestieren. Kann ich alles erreichen? Kann ich allein durch Wollen und Denken meine Ziele erreichen? Wie soll das gehen?
Manifestieren bedeutet im Wortsinn „etwas sichtbar werden lassen“ oder „sich zu erkennen geben“.
Übertragen meint Manifestieren heute, meine Wünsche durch mein Wollen Wirklichkeit werden zu lassen. Um erfolgreich zu manifestieren soll entweder ausschließlich – oder doch überwiegend – eine klare Vorstellung und ein zielgerichtetes Wollen ausreichen.
Wie kann das möglich sein?
Als Hintergrund wird ein Gesetz der Anziehung bemüht. Weil Energie alles durchdringe, verbinde und sich gegenseitig beeinflusse, würde jeder Gedanke und jedes Gefühl ein Kraftfeld schaffen, das Ereignisse und Erlebnisse in mein Leben ziehe, die mit dem korrespondierten, was ich ausstrahle. Danach ziehe gleiches gleiches an.
Ein anderer Ansatz sieht höhere Mächte als Ursache. Menschen glauben an Götter, an Geistwesen, an den einen Lieben Gott, sehen das Schicksal oder das Universum am Werk, glauben, dass diese Mächte mich und die Realität beeinflussen können und dass ich mit diesen Mächten korrespondieren kann und sie mir eventuell meine Wünsche erfüllen.
Das ist Teil und Begleiterscheinung jeder Religion.
Andere Erklärungen bemühen das Phänomen der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Weil Menschen an ein zukünftiges Ereignis glauben, verhalten sie sich genau so, dass ihre Erwartungen und Wünsche erfüllt werden.
Bewusstmachung
Der erste Schritt beim Manifestieren ist die detaillierte Formulierung eines konkreten Ziels. Weil das Unterbewusstsein wesentlich mein Denkens und Handelns steuert, sollte ich meinen Wunsch tief in mir verankern.
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Ich formuliere meinen Wunsch in positiver Form. Das Unterbewusstsein kennt das Wort „nicht“ nicht:
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Richtig: „Ich bin vollkommen gesund und glücklich.”
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Falsch: „Ich bin nicht krank und ich bin nicht unglücklich.“
Ich stelle mir das Ergebnis in der Gegenwartsform vor, als ob es schon jetzt Realität geworden wäre. Das Unterbewusstsein kennt nur Gegenwart. Etwas, das in der Zukunft ist, bliebt für das Unterbewusstsein in der Zukunft.
Wiederholung hilft
Wiederholungen bewirken, dass mein Wunsch immer tiefer in meinen Geist sinkt. Dabei ist es egal, ob ich ihn täglich dreimal 33 Mal wiederhole oder morgens dreimal, mittags sechsmal und abends neunmal oder 55 Mal an 5 aufeinanderfolgenden Tagen. Er muss nur oft genug wiederholt werden.
Überzeugt sein
Wenn ich etwas erreichen möchte, kann ein anderer Teil in mir dieses Vorhaben sabotieren.
Wenn ich nicht wirklich glaube, dass mein Ziel erreichbar ist, wenn ich glaube, dass ich das nicht kann, dass ich diese Frucht nicht verdiene oder wenn Ängste auftauchen, dann baue ich Hindernisse auf.
Lass los
Wenn ich mich so auf einen Wunsch konzentriert habe, bin ich voller ungeduldiger Erwartung. Auch wenn es schwer fällt: Lass möglichst alle Erwartungen fallen. Erst dann entsteht ein Raum, in dem sich etwas entfalten und realisieren kann. Denn gerade meine Erwartungen können eine Barriere bilden.
Unbegrenzte Möglichkeiten
Es wird gesagt, ich könne alles im Leben erreichen, was ich mir wünsche.
Macht mich Manifestieren dann allmächtig? Kann ich die äußere Welt, kann ich meine Mitmenschen ändern? Kann ich Kriege beenden und Naturkatastrophen verhindern?
Hmm. Denke groß – und bleib auf dem Teppich!
Vielleicht könnte sich selbst der ganz große Lottogewinn als schwierig erweisen.
Konkretes Handeln
Wenn mein Wunsch tief in mir verankert ist, muss ich dann noch aktiv und konkret daran arbeiten, um mein Ziel zu realisieren?
Da gehen die Meinungen auseinander.
Es gibt sicher Vorhaben, da reicht es nicht, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten. Wenn ich ein Haus baue, dann brauche ich Pläne und ein Vorgehen Schritt für Schritt. Und wenn ich Klavierspielen möchte, muss ich vorher lernen und üben.
Kontinuierlicher Prozess
Sind konkrete Einzelziele wirklich so wichtig?
Kommt es letztlich nicht darauf an, ein Mensch mit einem erfüllten Leben zu sein – zuversichtlich, freundlich, großherzig, zufrieden, glücklich und dankbar?
Wenn ich manifestiere, um ein anderer – besserer – Menschen zu werden, wird sich mein Denken und Handeln verwandeln und in der Folge hilfreiche Menschen und Situationen anziehen. Dann brauche ich irgendwann nicht mehr viel zu wünschen, weil ich all das, was ich möchte, schon habe.