Alt werden. Das Alter – das letzte Stadium im Lebenszyklus

Alt werden. Das Alter könnte die schönste Zeit des Lebens sein – vielleicht mit einem bedingungslosen Grundeinkommen namens Rente und ohne drängende Verpflichtungen.

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Jeder Mensch hat eine Vorstellung von dem, was Alter ist. Es ist etwas, das irgendwo in der Zukunft liegt und mich mit den Jahren immer mehr beschäftigt, auch wenn ich es zu verdrängen suche. Das ist der letzte Lebensabschnitt vor dem Tod.

Alter und Alter ist nicht das gleiche. Es ist ein ziemlicher Unterschied, ob ich 60 bin oder 90.

Alt sind immer nur die anderen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich einmal nicht mehr sein werde. Und da ist immer die Vorstellung: Es ist noch Zeit.

Aufatmen

Das könnte die schönste Zeit des Lebens sein – vielleicht mit einem bedingungslosen Grundeinkommen namens Rente und ohne drängende Verpflichtungen.

Da stehen keine offiziellen Ausbildungen und Prüfungen mehr an. Ich muss keine Karriere mehr planen. Ich brauche mir und niemandem mehr etwas zu beweisen. Was ich bekämpft und unter was ich gelitten habe, verblasst. Und die, zu denen ich aufschauen musste und die mein Leben bestimmten, die gibt es nicht mehr.

In der Vergangenheit

Die Vergangenheit beherrscht mich. Immer wieder poppen Fetzen aus Zeiten auf, die bis in die Kindheit zurückreichen. Eine überwältigende Vielzahl an Erinnerungen, Bilder – wie Fotos aus einem Album, Bilder von Orten und von Menschen, die mir einmal nahe waren.

Kann ich sagen, ich habe alles gesehen und alles getan, was ich hier tun wollte? Habe ich meine Chancen genutzt?

Wenn ich mich am Ende meiner Zeit hinsetzen würde und mein Leben betrachtete, was bliebe?

Ist das das Leben? Geboren werden, reifen, sterben? Ist alles ein besinnungsloser Traum von dem nichts übrig bleibt? Nicht einmal Erinnerungen? Wird einfach der Sand durch die Uhr gelaufen sein bis zum letzten Körnchen?

Nichts Neues

Gibt es noch eine Zukunft? Habe ich noch Pläne?

Ich bin faul geworden, wenn es um etwas Neues geht und darum, die Initiative zu ergreifen. Jede kleine Veränderung fällt schwer. Wie aufregend ist selbst eine Fahrt in die nächste Stadt.

Alles scheint sich nur noch zu wiederholen. Was sollte schon noch ganz neu sein? Damit fällt in der Erinnerung fast alles durchs Raster.

Eben war doch noch Karneval. Und auf der Terrasse habe ich noch Reste vom Weihnachtsbaum gesehen. Und jetzt fängt wieder alles an zu blühen und die Meisen suchen einen Nistplatz. Und dann wird es schon wieder dunkler und im Garten ist alles zugewuchert.

Angst

Mit dem Alter betrete ich fremdes Territorium. Da ist immer eine unterschwellige Angst.

Was ist, wenn ich mich nicht mehr richtig bewegen kann? Wenn ich auf Hilfe angewiesen bin? Wenn mir die Verantwortung für mein Leben genommen wird? Wenn ich vergesslich werde? Wenn ich nicht mehr klar denken kann und im Wahn lebe, aber trotzdem nicht in völliger geistiger Dämmerung? Angst vor Krankheiten und vor Schmerzen. Werde ich zur Last? Wie werde ich sterben?

Einsamkeit. Was ist, wenn alle Bekannten und Freunde vor mir sterben? Sitze ich dann wie einst meine Mutter in einer kleinen dunklen Wohnküche und starre aus dem Fenster, auf den immer gleichen Garten und den bewaldeten „Berg“ dahinter, so nah, dass er fast den Himmel verdeckt? Herrscht dann nur noch Langeweile?

Zeit des Verfalls, Zeit des Weniger-Werdens, Zeit der Letzten-Mals, Zeit des Abschied-Nehmens.

Was tun?

Wenn ich mich selbst aufgebe, bin ich alt. Altwerden ist eine ernstzunehmende Aufgabe, an die ich mit Humor und einem Schmunzeln herangehen kann. Ich kann mich durch meinen Lebensstil gegen das Altern stemmen.

Der Körper und der Geist sind dazu geschaffen, benutzt zu werden. Viel Bewegung hilft, eine ausgewogene Ernährung, eine positive Lebenseinstellung und sozial eingebunden zu sein. Auch Meditation hilft. Sie bringt Gelassenheit, verhindert Stress und soll sogar die Hirnalterung verzögern.

Eine Aufgabe zu haben ist überlebenswichtig. Sonst frage ich mich morgens: Wofür soll ich überhaupt aufstehen?

Der Garten kann so eine Aufgabe sein, das Fotografieren, das Schreiben, die Enkel, das Haus, der Hund, die Postkartensammlung… Vielleicht kann ich anderen helfen.

In Indien gibt es klassisch die Idee, nach dem Stadium des Lernens, des Arbeitens und der Familie, sich im Alter zurückzuziehen und sich der spirituellen Praxis zu widmen – heimatlos in der Waldeinsamkeit.

Warum nicht die Idee aufnehmen, das Alter für spirituelle Praxis zu nutzen? Welche Beschäftigung könnte jetzt sinnvoller sein?

Tiefe Innenschau. Alte Gewissheiten kommen ins Schwanken. Die großen Fragen: Wie sind die Dinge wirklich beschaffen? Wer oder was ist Gott? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Was ist wahr, real und wirklich?

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