Diskriminierende Sprache. Was gesagt werden darf

Diskriminierende Sprache. Gibt es so etwas wie eine geheime Bundesschrifttumskammer? Ich spreche von Begriffen, die vor gar nicht langer Zeit als ganz normal galten und bei denen ich mir auch heute keine Diskriminierung vorstellen kann.

Nehmen wir mal einen Begriff, von dem ich bisher nicht gehört habe, dass er von irgendjemandem als diskriminierend angesehen wurde. Ich habe mich für „Huhn“ entschieden.

diskriminierende-sprache

Wer bestimmt eigentlich, was gesagt werden darf und was nicht? Gibt es so etwas wie eine geheime Bundesschrifttumskammer?

So etwas hat es schon immer gegeben, dass sich die Bedeutung und das was wir damit verbinden verschiebt. So wie bei den Wörtern: Weib, Frau und Dame.

Zunächst ist ein Begriff eine Bezeichnung, die grundsätzlich neutral ist – wie A oder B. Erst die Absicht dahinter macht sie positiv oder negativ.

Okay. Es gibt Bezeichnungen, die von vornherein diskriminierend und herabwürdigend gemeint sind. Davon spreche ich nicht. Ich spreche von Begriffen, die vor gar nicht langer Zeit als ganz normal galten und bei denen ich mir auch heute keine Diskriminierung vorstellen kann.

Aus gegebenem Anlass werde ich mich hüten, Beispiele zu geben. Menschen sind schon verbissen verfolgt worden, weil sie solche Ausdrücke nur zitiert haben.

Wie kann ich mir einen solchen Vorgang vorstellen? Nehmen wir mal einen Begriff, von dem ich bisher nicht gehört habe, dass er von irgendjemandem als diskriminierend angesehen wurde. Ich habe mich für „Huhn“ entschieden.

Da könnte jetzt eine Gruppe auftreten, die behauptet, diese Tiere würden sich durch diese Bezeichnung diskriminiert fühlen und wer die Bezeichnung verwendet, würde sie in ihrer Ehre und Würde herabsetzen. Sie würden die Meinung offensiv und medienwirksam vertreten. Sie würden vielleicht Beispiele zitieren: „gerupftes Huhn“, „blindes Huhn“, „dummes Huhn“, „aufgescheuchtes Huhn“ , „Hahn auf dem Mist“, „Flattermann“ oder ganz allgemein „schräger Vogel“, „einen Vogel zeigen“. Sie würden darauf hinweisen und propagieren, dass Hühner sehr lernfähig seien und liebevolle Hausgenossen.

Es würde eine Bewegung entstehen, die für eine andere Bezeichnung nicht nur werben, sondern sie mit allen Mitteln durchsetzen wollte. Und schließlich würde jeder mundtot gemacht und verfolgt, der noch von Hühnern sprechen würde.

Die als korrekt vorgeschriebene Bezeichnung wäre vielleicht „gefiederte Freunde“. Möglicherweise wird irgendwie eine Eigenbezeichnung gefunden – so etwas wie „Gluck“. Ein Name wie „Batavia“ könnte ein diskriminierender Hinweis auf die Herkunft sein. Schließlich sind diese gefiederten Freunde schon seit vielen Generationen bei uns heimisch.

Vom Hahnenkamm und von Sporen dürfte nicht mehr gesprochen werden, weil die bei den Hähnen deutlicher ausgeprägt sind. Das würde die Hennen diskriminieren.

Kann ich mich dagegen wehren? Sollte ich mich dagegen wehren?

Und ja, die Lebensbedingungen dieser Tiere sind oft wirklich ein Problem. Zu deren Verbesserung könnte ich mich engagieren.

Was meint Ihr? Seht Ihr das genau so? Etwas weiter unten gibt es die Möglichkeit, einen Kommentar zu schreiben.

 

Hier geht’s zu den Tipps zur Meditation:

https://www.raumfuermeditation.de/meditation-tipps/

Das ist die Startseite zu “Raum für Meditation”: 

https://www.raumfuermeditation.de/

raum-fuer-meditation

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Claudia

    Das Einzige, das geht, ist: die Hühner fragen. Wer auch immer von etwas betroffen ist, hat das Recht, sich etwas zu verbitten oder zu erbitten. LGBTQusw, Hühner, Du, Ich, aktuell grade Juden, Moslems. Israelis, Palästinenser. Ob ICH das gut finde, oder nicht, muss egal sein. Drüber hinaus gibt es so ein paar völlig altmodische Regeln, wie etwa „Du sollst nicht töten“, oder „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“. Ja, albern, romantisch, völlig unrealistisch, so verliert man doch schnell das Leben. Alternative? Auge um Auge? Zahn um Zahn? So verliert man ebenso schnell das Leben. Also, ich will versuchen, die Hühner zu fragen. Ich will mich nicht nach dem Alten Testament richten, mir geben da buddhistische Lehrer und humanistische Philosophen mehr Hilfe. Ich bin auch noch sehr ungeübt, aber irgendwie hat das mit Auge um Auge uns nicht wirklich geholfen. Wie bei Shakespeare: viel Durcheinander, irgendwie haben alle Recht, aber am Ende sind alle tot. Oder wahnsinnig. Jürgen, was du mit den blöden Hühnern angerichtet hast!

Schreibe einen Kommentar