Was ist Meditation?

Es ist zweierlei, was mit „Meditation“ bezeichnet wird, nämlich einerseits ein Zustand des Geistes und andererseits ein Bündel von Methoden.

shakyamuni

Was ist Meditation? – Ein Zustand des Geistes

Zur Meditation als Zustand des Geistes könnte man sagen: „Meditation ist der Zustand ohne Ablenkung.“ Das ist meine Lieblingsdefinition, die ich von Sogyal Rinpoche gehört habe.

Das ist natürlich ein hohen Ziel.

Verweilen – Gedanken und Gefühle zur Ruhe kommen lassen.

Was ist Meditation? – Eine Methode

Das was wir meditieren nennen, bedeutet zu üben, um diesem Zustand näher zu kommen. Diese Methoden dienen dazu, den Geist zu trainieren, um ihn flexibel zu machen.

Er soll nicht mehr ungebändigt umherspringen. Er soll sich an mehr Disziplin gewöhnen. Der Geist kann sich dann diesem besonderen Zustand nähern, ihn üben. um ihn schließlich gelegentlich oder permanent erlangen.

Was ist Meditation? – Verschiedene Definitionen 

Die Meditation hat viele Facetten und Stufen.

Patanjali

Patanjali unterscheidet Konzentration (dharana) und Meditation (dhyana). Bei der Konzentration oder Fixierung wird der Geist auf einen einzigen Punkt gerichtet. Unsere Gedanken und Emotionen springen nicht mehr beliebig und unkontrolliert von einem Gegenstand zum nächsten, sondern bleiben an einer Stelle.

Diese Stelle oder dieser Gegenstand – Meditationsgegenstand – kann alles mögliche sein. Beliebte Meditationsgegenstände sind der eigene Atem, ein heiliges Bild, eine heilige Lautfolge (Mantra).

Diese Konzentration auf einen Gegenstand, ist die vorherrschende Form, die zunächst und vielleicht recht lange geübt wird.

Patanjali spricht erst von Meditation (dhyana), wenn es gelingt, kontinuierlich in dieser Fixierung zu bleiben – ein ununterbrochenes Fließen, gleichmäßig, ohne Unterbrechung, unabgelenkt, ganz ruhig.

Und dann folgt eine Form der Meditation ohne irgendeinen noch so subtilen Gegenstand, ohne irgendeine Ablenkung, kein Eingreifen, nur beobachten.

Und irgendwann gibt es einen Zustand, in dem selbst der Gegensatz von mir und meinem Gegenüber aufgehoben ist, das Ego ist weg. Keine Konzepte. Nicht dual. Kein Bezugspunkt. Nur noch Wachheit.

Osho

Osho fasst es so zusammen: „Und schließlich Meditation. Im gewöhnlichen Denken darf der Geist hin, wo er will; in Kontemplation darf er nur in eine bestimmte Richtung … In Konzentration darf er sich … nur auf einen Punkt konzentrieren. Und in Meditation wird überhaupt kein Geist zugelassen. Meditation ist Nicht-Geist.“ (Osho, Das Buch der Geheimnisse)

Nach innen schauen

Mit dieser Praxis ist eine Richtungsänderung verbunden: nach innen schauen statt nach außen, wie wir es gewohnt sind. Wir sind immer nur mit äußeren Dingen befasst. Jetzt geht es darum, den zu finden, der handelt, den inneren Zeugen. Der Geist bemerkt sich selbst.

Achtsamkeit

Achtsamkeit ist notwendig, dieses: ich weiß jetzt, dass ich jetzt da bin. Ich bin wach. Ganz wach – kein Schlaf, auch kein Dösen. In dem Zustand können durchaus Gedanken und Emotionen sein. Gedanken und Emotionen steigen einfach auf. Das ist ganz natürlich. Sie müssen auch nicht unterdrückt werden. Es geht darum, sie wieder los zu lassen, sie nicht festzuhalten, sich von ihnen nicht einfangen zu lassen.

Zufrieden und unverändert in der Gegenwart verweilen ohne vergangenen Gedanken zu folgen oder die Zukunft gedanklich vorweg zu nehmen. Den Geist sich setzen lassen. Die Sitzpraxis ist nichts, was man tut – sie geschieht. Nichts fabrizieren.

 

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. anand

    sehr schön, damit kommen wir gut durch das momentane loch down retreat,

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