Hinterfragen. Ich bin selbst meinen gegenwärtigen Ansichten gegenüber kritisch. Zu oft habe ich mit der Zeit etwas anders gesehen. Haben nicht die allermeisten Meinungen einen Zeitbezug? Wie kann ich sicher sein, dass etwas so ist, wie es als wahr dargestellt wird?
Wir werden ständig mit Meinungen überflutet, die wir irgendwann so oft gehört haben, dass wir sie vollständig übernehmen und für wahr halten.
Meinungsumschwung
Manche Veränderungen kommen ganz allmählich und andere kommen fast schlagartig. Wie schnell ein Meinungsumschwung kommen kann, habe ich vor Jahren erstaunt bei einer großen Sportveranstaltung gesehen. Ich weiß nicht mehr, ob das eine Weltmeisterschaft gewesen ist. Jedes Land hat Nationalsymbole. In Amerika geht nichts ohne Stars and Stripes und in Frankreich nichts ohne die Trikolore. In Deutschland wäre früher niemand auf die Idee gekommen, Deutschlandfähnchen zu schwenken. Zu sehr haben die Nazis den Nationalismus diskreditiert. Und auf einmal gab es ein unschuldiges Meer von Deutschlandfähnchen.
Ich sage nicht, dass ich diese oder andere Entwicklungen gut oder schlecht finde. Das Phänomen an sich fasziniert mich.
Wie kommt so ein Umschwung?
Wie kommt so ein Umschwung? Es gibt immer Interessenten für eine bestimmte Meinung und für bestimmte Interessen. Wie kommt es, dass schleichend oder plötzlich eine Mehrheit dahinter steht?
Es kommt ein Punkt, an dem ein Widerspruch nicht mehr möglich ist. Auch ich merke, wie ich davon beeinflusst bin. Dann entsteht vielleicht ein Klima, in dem andere Meinungen angegriffen und schließlich mundtot gemacht werden mit zum Teil drastischen Mitteln.
Das muss ja nicht heißen, dass diese plötzliche Mehrheitsmeinung falsch ist. Mich überrascht die Vehemenz mit der manche dieser Meinungen vertreten und verabsolutiert werden.
Alter
Erstaunt stelle ich fest, dass etwas, mit dem ich aufgewachsen bin und das ich für selbstverständlich gehalten habe, auf einmal nicht mehr gilt.
In der Geschichte hat es so starke Gegensätze zwischen evangelisch und katholisch gegeben, dass deswegen einer der schlimmsten Kriege in Deutschland getobt hat – der 3ojährige Krieg.
Den Gegensatz hat es noch zur Zeit meines Großvaters gegeben: Ein evangelischer Mann kommt mir nicht ins Haus.
Wie wichtig war in Deutschland Religion. Die beiden Kirchen waren Meinungsführer und es war ziemlich schwierig bis gefährlich, dieser Meinung zu widersprechen. Jetzt ist die Meinung der Kirchen eine von vielen.
Die Meinung wird verabsolutiert
Ich bin verblüfft, wie manche dieser nun herrschenden Mehrheitsmeinungen verabsolutiert werden. Die Meinung wird für alle Zeiten als richtig deklamiert. Sie soll nicht nur auf das Heute angewendet werden. Sie wird auch auf die gesamte Vergangenheit bezogen und soll für alle Zukunft gelten.
Das vertreten offenbar Menschen, die sich andere Zeiten und andere Meinungen gar nicht vorstellen können. Haben nicht die allermeisten Meinungen einen Zeitbezug? Es hat immer wieder andere Ansichten zu einem Meinungsgegenstand gegeben. Macht das nicht nachdenklich?
Ich habe mal über meiner Mutter gerechtet, die in der Nazizeit aufgewachsen ist und aus der Zeit Einiges anders gesehen hatte, als ich es tat und immer noch tue. Sie hat mir entgegnet, du hättest damals auch nicht anders gedacht. Das hat mich nachdenklich gemacht.
Meine eigenen Ansichten
Ich bin selbst meinen gegenwärtigen Ansichten gegenüber kritisch. Zu oft habe ich mit der Zeit etwas anders gesehen.
Hinterfragen
Vielleicht sind die Dinge doch nicht ganz genau so, wie wir alle es im Augenblick glauben. Die absolute Wahrheit kennt niemand. Alles ändert sich – selbst die Meinungen und der Zeitgeist und selbst das, was gerade als wichtigste Aufgaben der Menschheit angesehen wird.
Woher weiß ich das? Könnte es auch anders sein? Wann kann ich sicher sein, dass etwas so ist, wie es als wahr dargestellt wird?
Und muss ich es, selbst wenn es richtig ist, so verbissen verteidigen und missionieren?
Diese Frage „stimmt das wirklich?“ sollten wir viel öfter stellen. Wie können wir wissen, ob etwas richtig oder falsch ist? Können wir die Wahrheit überhaupt wissen? Sind es nicht immer nur Wahrscheinlichkeiten? Und sind manche Dinge wirklich so wichtig, dass deshalb Freundschaften aufgekündigt werden müssen, dass Menschen angegriffen und bis aufs Messer bekämpft werden? Manchmal vielleicht schon. Aber manchmal ist das vielleicht auch übertrieben.
Auch ich habe mich früher für Ideale eingesetzt und demonstriert und Gegnerschaften gepflegt. Und heute schmunzele ich über mein damaliges Engagement. Und natürlich habe ich immer noch Ziele und Ideale und eine Vorstellung von einer idealen Welt. Die sieht aber ganz anders aus, als ich mir das früher vorgestellt habe. Und gut, dass meine damaligen Ziele nicht Realität geworden sind.
Meinungen in Blasen
Es gibt Meinungen, die scheinen auf einmal alle Menschen zu teilen. Und manchmal bilden sich Meinungen auch in Blasen. Wenn man sich mit Menschen umgibt, die einem bestimmten Spektrum angehören, verstärkt sich dieser Effekt. Dann höre ich nur eine bestimmte Meinung, filtere alles andere aus, und glaube, was ich höre. Das kann dann sogar deutlich von der Mehrheitsmeinung abweichen. Dann ist Achtsamkeit noch mehr gefragt. Stimmt das denn, was ich da höre?
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