Verdienste. Lohnt es sich, ein guter Mensch zu sein?

Verdienste. Was spricht dafür, ein guter Mensch sein zu wollen? Lebe ich als Egoist und Anarchist nicht angenehmer? Will ich im wilden Westen leben? Wird Gutes belohnt und Schlechtes bestraft ?

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Was spricht eigentlich dafür, ein guter Mensch sein zu wollen? Ist das so selbstverständlich? Lebe ich als Egoist und Anarchist nicht angenehmer?

Normen menschlichen Zusammenlebens

Stell dir mal ein Leben im wilden Westen vor. Da könnte ein Mensch um die Ecke kommen und dich aus einer Laune heraus über den Haufen schießen, ohne Sanktionen zu befürchten. In so einer Umgebung möchte ich nicht leben. Die körperliche Unversehrtheit muss gewährleistet sein. Das ist wohl der gravierendste Punkt: Nicht töten

Zu den Basisregeln gehören noch mindestens drei weitere:

Ich sollte mich auf das verlassen können, was andere sagen: Nicht lügen

Sexuelle Selbstbestimmung und Rücksichtnahme.

Mein Besitz sollte vor ungewolltem fremden Zugriff sicher sein: Nicht stehlen.

Der Staat passt auf, dass ich keinen Mist baue. Wenn ich mich erwischen lasse, muss ich mit Sanktionen rechnen.

Es gibt ungeschriebene Gesetze und Normen. Die sehen in einem Mafia-Clan anders aus als bei einer Pastorentochter. So oder so führen sie zu einem schlechten Gewissen, wenn ich mich nicht daran halte.

Normen der Religionen

Religionen unterstützen ein als gut angesehenes Verhalten. Der liebe Gott, der auch ein strafender ist, wird für Gerechtigkeit sorgen. Wer lieb ist, kommt in den Himmel, wer böse ist kommt in die Hölle.

Auch Buddhisten gehen davon aus, dass Gutes belohnt und Schlechtes negative Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Im Buddhismus gibt es keinen für Gerechtigkeit sorgenden lieben Gott. Es gibt aber die Vorstellung einer Wiedergeburt.

Seit Alters her bis heute glaubt man in Indien an Wiedergeburt, an einen ewigen Kreislaufs von Geburt, Alter, Krankheit und Tod und Wiedergeburt. Wo ich wiedergeboren werde, unter was für Umstanden und was mir dann geschieht, das hängt von meinen Verdiensten, den guten oder schlechten Taten ab. Erst wenn alles Negative abgearbeitet ist, dann kann dieses ewige Wiedergeborenwerden aufhören.

Karma

Ich sammele durch meine Verdienste, den guten und schlechten Taten, etwas an, das mich über kurz oder lang positiv oder negativ beeinflussen wird. Das sei so ähnlich, wie Geld auf einem Konto einzuzahlen. Je mehr, desto besser. Und dieses Konto heißt Karma.

Wer sorgt dafür, dass alles richtig verbucht wird? Gott kann es ja nicht sein und auch kein Petrus oder St. Nikolaus. Bin ich das am Ende selbst?

Die Informationen über Verdienste müssen in meinem eigenen Geistesstrom enthalten sein. Auch wenn es nach buddhistischer Vorstellung keine ewige Seele gibt, muss doch irgendetwas bleiben, das auch in einem weiteren Leben bestehen bleibt und in dem gute und schlechte Taten gespeichert sind.

Es gibt keine kosmischen Instanz, die für Gerechtigkeit sorgt. Erwarte nicht unmittelbar Glück nach guten Taten. Positives Karma ist das Ergebnis meines vernünftigen und ethischen Handelns. Ich schaffe ein Umfeld, in dem ich mich in Situationen begebe, die mich weiter bringen. Ich schaffe durch meine Taten eher eine Tendenz und ein Potential. Glück entsteht nicht als Belohnung für gute Taten, sondern dadurch, dass ich Anhaftung aufgebe und damit negative Emotionen und Gier.

Verdienst

Verdienst ist das, was den Geist reinigt. Um einen guten Weg zu gehen, muss ich vor allem mit meinem eigenen Geist arbeiten, damit ich meinen Gelüsten und Neigungen oder Abneigungen nicht mehr hilflos ausgeliefert bin.

Was ist denn überhaupt gut oder schlecht? Schlecht könnte ich als das definieren, das mir und/ oder anderen langfristig schadet. Und gut wäre dann entsprechend das, was nutzt. Was dazu gehört ist im einzelnen durchaus umstritten.

Als gute Tat gilt im Buddhismus alles Mögliche – nicht nur der Oma über die Straße zu helfen.

Ethisches Handeln gehört natürlich dazu mit den oben genannten Punkten: nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen und keine sexuellen Verfehlungen.

Geben ist wichtig. Das hilft gegen Anhaften.

Weises Handeln ist wichtig. Das ist alles was mich spirituell weiter bringt. Dazu gehören Rituale, Meditation und das Studium der Lehren.

Allein dadurch, dass ich mich mit spirituellen Lehren und der Praxis beschäftigen, helfe ich mir und wahrscheinlich auch allen anderen Wesen. Und wenn ich meditiere, dann schaffe ich Verdienste und bessere mein Punktekonto auf.

Letztlich resultieren alle negativen Handlungen aus Anhaften, also aus Festhalten oder Loswerden-Wollen. Wenn mein Geist gezähmt ist, also ich meinen Geist steuere und nicht mein Geist mich, erst dann kann ich einigermaßen sicher sein, dass ich nicht immer wieder in negatives Handeln abgleite.

Wie zähme ich meinen Geist? Das wichtigste Mittel dazu ist die Meditation. Allmählich lernen, bei allem achtsam zu sein, damit ich nicht immer wieder in schädliche Gewohnheiten und schädliches Handeln zurück falle.

Die buddhistische Quintessenz:

Tue Gutes. Vermeide unheilvolle Taten. Zähme deinen Geist. Das ist das, was die Buddhas lehren.

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