Bodhisattva – was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Buddha und einem Bodhisattva?

Bodhisattva, das ist ein Mensch, der geschworen hat, auf seine endgültige Befreiung zu verzichten, bis er allen Wesen geholfen hat, vor ihm das Ziel zu erreichen. Indem er sich in deren Rolle hineinversetzt und ihr ganzes Elend sieht und spürt, entwickelt er umfassende Liebe und unermessliches Mitgefühl.

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Was ein Buddha ist, sollte allgemein bekannt sein. Oder? Da gab es doch mal so einen Menschen vor zweieinhalb tausend Jahren in Indien. Der war Prinz und hieß Shakyamuni und erlangte unter dem Bodhibaum die Erleuchtung – was das auch immer sein mag. Man nennt ihn auch den voll Erwachten, weil er erkannt hat, wie die Welt wirklich ist. Er ist aus dem sehr realen Traum, in dem wir alle leben, aufgewacht. Und in seiner Nachfolge nennt man auch alle Wesen Buddhas, die die gleiche Erfahrung gemacht haben. Und damit haben sie das Ziel ihrer Wanderung erreicht und können aus dem Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt aussteigen.

Für einen Bodhisattva gilt fast das gleiche – mit einem großen Unterschied: Er hat geschworen, nicht aus dem Spiel auszusteigen, wenn er das Ziel erreicht hat. Vielmehr will er warten, bis alle Wesen vor ihm das Ziel erreicht haben. Er will allen Wesen dabei helfen, dieses ultimative Ziel zu erreichen. Das dürfte so ziemlich das gigantischste Versprechen sein, das möglich ist, ein Zeichen für unermessliches Mitgefühl.

Das Wort Bodhisattva kommt aus dem Sanskrit oder Pali. Das Wort „bodhi“ bedeutet „erwachen“ und „sattva“ „jemand, der existiert“.

Das Streben nach Erleuchtung muss eben nicht heißen, aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt auszusteigen. Erleuchtung bedeutet auch die Freiheit, sich freiwillig wieder in das Leben in dieser Welt hinein zu begeben.

Ein Bodhisattva verschiebt seinen Fokus von sich selbst auf die anderen. Indem er sich in deren Rolle hineinversetzt und ihr ganzes Elend sieht und spürt, entwickelt er umfassende Liebe und unermessliches Mitgefühl.

Ein Bodhisattva hilft allen bedingungslos, ohne zu werten und ohne Partei zu ergreifen.

Um für das Wohl aller fühlenden Wesen zu arbeiten, braucht er Großzügigkeit, Disziplin, Geduld und Eifer; er darf sich nicht ablenken lassen und muss die Dinge so sehen, wie sie tatsächlich sind.

Um anderen wirklich und letztendlich helfen zu können, die Erleuchtung zu erlangen, muss dieses Wesen selbst bis zu dieser Stufe gekommen sein und damit alle eigenen Probleme überwunden haben.

Das ist ein Unterschied zwischen den verschiedenen Richtungen des Buddhismus. Der ursprüngliche Buddhismus geht davon aus, dass es so unglaublich schwer ist, die Befreiung zu erlangen, dass es dazu vieler Leben hintereinander bedarf, im steten Bemühen, all das selbst abzutragen, das jeder einzelne im Laufe vieler Leben an schlechten Taten und Verdunklungen angesammelt hat. Der einzige im Theravada bekannte Bodhisattva ist Maitreya, der Buddha der Zukunft.

Die anderen Richtungen betonen, dass sie natürlich auch den Lehren des Buddhas Shakyamuni folgen. Sie gehen in ihren Augen aber einen Schritt weiter. Sie unterstellen, dass jeder einzelne auch allen anderen Wesen auf ihrem Weg helfen und seine Verdienste zu deren Wohl einsetzen kann.

Wer dieser Richtungen des Buddhismus anhängt, wird ermutigt, möglichst selbst zu einem Bodhisattva zu werden. Er legt dazu ein Versprechen ab, das beinhaltet

sich die großen Wesen zum Vorbild zu nehmen und ihre Lehren zu studieren und zu beherzigen,

Gier, Hass und Unwissenheit zu überwinden,

in sich großes Mitgefühl zum Wohl der Wesen zu erwecken

und selbst die Befreiung zu erlangen, um all die unzähligen Wesen zu befreien.

Das ist ein extrem ambitioniertes Zeil ist. Ganz letztlich werden wir alle irgendwann die Befreiung erlangen. Da kann ich mich ja schon mal auf den Weg machen. Es wird mich ganz sicher weiter bringen. Denn ich werde mich bemühen, ein besserer Mensch zu werden und ich übe mich in Mitgefühl. Das heißt, ich bin nicht mehr ausschließlich auf mich selbst fixiert. Und damit bin ich einen guten Schritt weiter in Richtung Egolosigkeit und Nicht-Dualität und damit der Befreiung.

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