Zen Buddhismus – Leere und Erleuchtung

 

Zen-Buddhismus. In diesem Beitrag geht es um den Inhalt einer japanischen Kalligraphie aus dem 18. Jahrhundert.

 

zen-buddhismus

 

Zen Buddhismus – Der Kreis als Zeichen für Leere und Erleuchtung

Ein gutes Bild für Leere ist der Kreis. Er umrahmt einen leeren Raum. Und er hat weder Anfang noch Ende. Unendlich.

Da ist auch eine Nachbarschaft zur Null. Sie ist auch fast ein Kreis, der nichts umschließt und hat selbst keinen Wert, kann aber in Kombination mit anderen Zeichen einen beträchtlichen Wert repräsentieren.

Japanische spirituelle Meister – besonders des Zen Buddhismus – haben ihre Verwirklichung durch einen mit Tusche gemalten Kreis demonstriert. Der ist mit einem Pinselschwung schon fertig. Das muss sofort sitzen. Da ist nicht die kleinste Korrektur möglich.

Und so ein Kreis wird dann noch durch ein spontanes Gedicht ergänzt. Auch hier gibt es keine nachträglichen Verbesserungen. Jedes der kalligrafischen Zeichen muss sofort gelungen sein.

Das ist eine eigene Kunstform, die in Japan Enso heißt. Dieses Enso, das ich oben zeige, ist mit trockenem Pinsel gemalt und bekommt dadurch eine expressive Form, die gleichwohl völlig ausgewogen ist. Obwohl ein Kreis ist er eben gerade nicht seelenlos, wie ein mit dem Zirkel gezogener. Gemalt ist er nicht mathematisch exakt und trotzdem perfekt.

Die aus China übernommenen Schriftzeichen bestehen nicht aus Lautzeichen, sondern aus Symbolen. Damit sind sie voller Assoziationen und können nur unzureichend übersetzt werden. 

Auf diesem Tuschebild sind es neben der Signatur fünf Zeichen: klar, Licht, was, wo und leer.

清 光 – klares Licht / klarer Lichtstrahl

何 処 – was wo / irgendwo

– nicht / leer / nichts

Ziemlich frei könnte man das übersetzen mit:

Wo auch immer wir hinschauen – es gibt nichts als klares Licht.

Das ist eine wunderbar poetische Interpretation des buddhistischen: Alles ist leer.

 

Diese Kalligraphie und viele weitere sind auch in einem Buch enthalten und kommentiert:

ZEN + NICHT-ZEN. Gedanken zu ostasiatischen Kalligraphien

Zen + Nicht-Zen: Gedanken zu ostasiatischen Kalligraphien : Seitz, Tomo J.: Amazon.de: Bücher

Eine Seite mit vielen weiteren Tuschebildern und Zen-Kalligraphien:

https://www.raumfuermeditation.de/zur-ruhe-kommen/

Hier geht’s zu den bisherigen Tipps zur Meditation:

https://www.raumfuermeditation.de/meditation-tipps/

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There is a english version of this article:

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Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. An

    Lieber Jürgen und/oder Tomo,
    Dank für diesen Beitrag und das schöne, anregende Bild. Es gab und gibt mir zu denken.
    z.B. an die Vielzahl von Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs, die nur brauchbar sind, weil es leere umgrenzte Räume sind, z.B. Tassen, Teller, Gläser, Krüge …. Die nur nutzbar sind, weil innen hohl sind. . .

    Entsteht nicht auch die „Leere“ deines schönen Bildes vor allem durch den umgrenzenden Kreisbogen, wird quasi in diesem Moment des Malens geschaffen? So wie zwei Hände, die es schützend halten, sodass es zu Etwas wird.

    Ich werde Mittwoch wissen, womit mein Geist sich beschäftigen kann …

    Bis dahin,
    viele Grüße,
    An

  2. Tomo

    Danke für Deinen schönen Kommentar. Ja, darum geht es. Herzliche Grüße Tomo

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