Langes Leben. Ein buddhistisches Rollbild aus Tibet

Langes Leben. Was kann ich für ein langes Leben tun? Ich kann auf meinen Körper achten: Lebertran, Bewegung, Obst und Gemüse und wenig Fleisch und wenig Genussgifte. Wir können uns auch vorstellen, gesund zu werden und wir können um ein langes Leben bitten. In Tibet ist dafür die Trias des langen Lebens zuständig. Das sind Amitayus, Ushnisavijaya und die weiße Tara. Sie sind auf diesem wunderschönen Thangka abgebildet.

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Weshalb wollen wir lange leben? Manche Augenblicke sind derart, dass wir mit Goethe sagen: „Verweile doch, du bist so schön!“ Anderes ist weniger schön. Vielleicht wäre es gut zu sterben, bevor ich alt, hinfällig, klapperig und schließlich auch krank werde und auf fremde Hilfe angewiesen bin?

Buddhisten sagen, das menschliche Leben sei kostbar, weil es schwer zu erlangen und eine seltene Gelegenheit sei, sich weiter zu entwickeln.

Was kann ich für ein langes Leben tun? Ich kann auf meinen Körper achten. Da sind die üblichen Verdächtigen: Lebertran, Bewegung, Obst und Gemüse und wenig Fleisch und wenig Genussgifte.

Der Körper ist wichtig. Doch ohne eine entsprechende Einstellung wird uns kein gesunder Körper gelingen. Durch Meditation lernen wir, den Geist geschmeidig zu machen, damit wir seinen Launen nicht ausgeliefert sind. Wir können daran arbeiten, unseren Geist und Körper auf Gesundheit zu programmieren.

Ein Mittel sind Gebete. Gebet beinhaltet eine Verbindung zu etwas Transzendentem und es kann darum gehen, um Reinigung und Segen zu bitten. Und dabei kann es auch um ein langes Leben gehen.

Es kann um uns selbst gehen oder auch um andere.

Wenn man sich im tibetischen Kosmos bewegt, dann kommen als Adressaten für Bitten um ein langes Leben drei Persönlichkeiten in Frage, deren Spezialität das ist. Das sind Amitayus, Ushnisavijaya und die weiße Tara. Diese Drei bilden die Trias des langen Lebens, die auf diesem Thangka abgebildet ist. Neben dem zentralen Amitayus gibt es ihn hier noch zwei Mal. Viel hilft viel. Außerdem flankieren ihn die weiblichen Wesenheiten Ushnisavijaya mit den vielen Armen und die weiße Tara mit den vielen Augen. Fast alle tragen in ihren Händen eine goldene Langlebensvase mit dem Elixier des langen Lebens.

Amitayus

Wegen seiner unermesslich langen Lebenszeit und weil er den Menschen hilft, ein langes hilfreiches Leben zu führen, heißt Amitayus auch der Buddha des Grenzenlosen Lebens. Er verkörpert das klare Licht und die grenzenlose lichthafte Natur unseres eigenen Geistes. Sein von Mitgefühl rotglühender Körper strahlt Licht aus, das unendlich weit strahlt und jeden auf den es trifft in unermessliche Freude versetzt.

Er ist der Segen aller Buddhas und der Buddha der umfassenden Liebe. Er lebt in der Ruhe der Meditation.

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Tara

Die sanfte Weiße Tara, die große Mutter, schützt durch ihr aktives Mitgefühls vor vorzeitigem Tod, gewährt Gesundheit, ein langes Leben und Frieden. Sie verkörpert die wahre Natur unserer eigenen inneren Weisheit. Mit ihren sieben Augen, einem dritten auf der Stirn und weiteren auf der Innenfläche von Händen und Fußsohlen, erkennt sie in ihrer klarsichtigen Weisheit und ihrem unendlichen Mitgefühl die Bedürfnisse aller Wesen. Sie strahlt reinigendes weißes Licht aus.

Sie erscheint in der Geste der Schutzgewährung und der Geste der Gunstgewährung als Zeichen der Befähigung, die Wesen mit allem zu versehen, was sie sich wünschen.

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Ushnishavijaya

Ushnishavijaya ist ein Symbol für den Geist aller erwachten Wesen. Auch sie wird als große Mutter verehrt.

Sie beseitigt die Hindernisse für ein langes Leben und hilft die Resultate von unheilsamen Taten zu reinigen. Sie besitzt einen friedlichen, einen neutralen und einen zornvollen Kopf in gelb, weiß und blau mit je einem Stirnauge. In den acht Händen hält sie ein Bild des Amithaba, den Pfeil des langen Lebens, ein Doppelvajra, einen Bogen, die Langlebensvase sowie eine Fangschlinge und zeigt die Gesten der Gunst- und der Schutzgewährung.

Praxis mit Amitayus, Ushnisavijaya und der weißen Tara

Ushnisavijaya, Tara und Amitayus, der Buddha des grenzenlosen Lichts helfen durch Lichtstrahlen und den Segen aller Buddhas und Bodhisattvas alle hinderlichen Umstände zu beseitigen und die hilfreichen Wesen herbeizurufen. Dadurch werden auch alle Hindernisse gegen ein langes Leben beseitigt.

Rufe ihren Segen und mit ihnen den Segen aller Buddhas und Bodhisattvas des ganzen Universums herbei, indem du gewaltiges Licht visualisierst, in dem die Körper von Amitayus, Ushnisavijaya und der weißen Tara erstrahlen.

Versuche eine einsgerichtete Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten.

Die Lichtstrahlen treffen auf deinen Körper wie Blitze und durchdringen ihn und zerstören alles was schädlich ist. Wir stellen uns vor, dass die Körperstellen, die getroffen werden, ihre feste solide Struktur verlieren und transparent werden. Dein Körper löst sich in Licht auf, fast wie ein Regenbogenkörper. Er zeigt sich in seiner wahren Natur. Er ist damit restlos gereinigt und von allen Krankheiten geheilt. Vielleicht wird er heiß und schmerzt ein wenig.

Alle Krankheiten, Hindernisse und widrigen Umstände sind nun bereinigt. Die Dauer deines eigenen Lebens, die heilsame Energie und die Weisheit von dir selbst und von allen anderen wird gefördert. Leiden hören auf und negative Emotionen. Die Dämonen sind befriedet. Nicht nur die Hindernisse für ein langes Leben sind beseitigt, sondern auch die negativen Resultate von unheilvollen Handlungen.

Vertraue! Lass die angesprochenen Wesenheiten machen und kümmere dich nicht weiter darum. Verbinde dich mit ihrem Geist und ruhe in Meditation. Lass alles Anhaften los. Bete zu ihnen: Segnet mich!

 

Wofür stehen die tibetischen Wesenheiten?

https://www.raumfuermeditation.de/ist-buddha-ein-gott/

Was bedeutet Gebet?

https://www.raumfuermeditation.de/gebet/

Wer ist Amitayus oder Amitabha?

 https://www.raumfuermeditation.de/meditation-tipps/

 Das ist die Bildergalerie mit Bildbeschreibungen:

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